ARTE-Porträt

"Stallone – Der ewige Held": mehr als nur "Rocky"

von Andreas Schoettl

Wegen seiner hängenden Augenlider wurde er belächelt, lange hatte er das Image des tumben Haudrauf. Doch dann legte Sylvester Stallone eine Weltkarriere hin. ARTE zeichnet das Porträt eines "ewigen Helden".

ARTE
Stallone – Der ewige Held
Dokumentation • 26.04.2019 • 21:45 Uhr

Er mag mit den hängenden Augenlidern und einem seltsam starren Gesicht manchmal komisch aussehen. Dass Sylvester Gardenzio Stallone an einem 6. Juli 1946 mitten in New York City mithilfe einer Geburtenzange auf die Welt geholt werden musste und diese ihm eine dauerhafte Muskellähmung der unteren linken Gesichtshälfte einbrachte, dafür kann er aber nichts. Belächelt und oftmals von ganz vielen nicht ernst genommen werden, das kennt eben dieser Sylvester Gardenzio Stallone von Kindesbeinen an. Dennoch hat der Mann eine unvergleichliche Weltkarriere hingelegt. Der Film von Antoine Coursat, der nun bei ARTE zu sehen ist, zeichnet das Porträt eines "ewigen Helden".

Für sein Image des tumben Haudraufs sorgte Stallone vor allem wegen seiner frühen Filme schon selbst. "Rocky" katapultierte den Italo-Amerikaner mehr oder weniger über Nacht zu weltweiter Bekanntheit. Mit der Figur des sensiblen Boxers – außen hart und innen ganz zart – konnten sich in den 1970er-Jahren die Menschen identifizieren. Was immer noch viele nicht wissen. Stallone erschuf seinen "Rocky" selbst.

Mit dem Drehbuch über einen zweifelnden aber umso kämpferischen Boxer, der in beinahe schon beneidenswerten Naivität an seine Chance glaubt, schrieb Stallone sich den Frust von der Seele. Seine erträumte Karriere als Schauspieler hatte bislang nicht geklappt. Aus dieser Energie heraus entstand "Rocky". Das Sportler-Drama wurde 1977 in zehn Kategorien für den Oscar nominiert. Und es gewann den Preis für den "Besten Film", die "Beste Regie" und den "Besten Schnitt". Stallone selbst erhielt Nominierungen als "Bester Hauptdarsteller" und für das "Beste Originaldrehbuch". Gleichzeitig in diesen Kategorien waren zuvor für einen Film nur Charlie Chaplin und Orson Welles nominiert worden.

Von "Rocky" bis nunmehr "Creed" zeichnet Regisseur Coursat ein dichtes Porträt Stallones. Missverständnisse und Widersprüche lässt er nicht aus. Stallones Karriere vom Nobody zum Weltstar war auch begleitet von Spott. Nach einem kometenhaften Aufstieg zur Filmikone kippte "Slys" Image. Der unangefochtene "Held" wurde zum Inbegriff eines hirnlosen amerikanischen Körperkults. Was allerdings auch schon wieder längst überholt ist. Heute steht Stallone ikonenhaft für den amerikanischen Traum: Du kannst es schaffen, wenn du an dich glaubst und hart genug fightest.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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