Absurde Verschwörungstheorie

"I Am Legend"-Autor muss klarstellen, dass Corona-Impfung keine Zombies aus Menschen macht

Impf-Skepsis ist das eine. Zu glauben, dass man nach der Impfung zum Zombie mutiert, das andere. "I Am Legend"-Drehbuchautor Akiva Goldsman hat sich auf Twitter nun tatsächlich zu einer solchen Verschwörungstheorie geäußert.

Ein gesundes Misstrauen gegenüber neu zugelassenen Impfstoffen ist verständlich. Doch die Diskussion, die derzeit vor allem in den USA geführt wird, erscheint schon etwas lächerlich: Wie die "New York Times" berichtet, soll sich die Angestellte eines Optikergeschäfts in der Bronx geweigert haben, sich gegen das Corona-Virus zu impfen. Sie habe Angst, sich danach in einen Zombie zu verwandeln, ähnlich wie in dem Science-Fiction-Film "I Am Legend" mit Will Smith aus dem Jahr 2007.

Akiva Goldsman, der zusammen mit Mark Protosevich das Drehbuch schrieb, zeigte sich angesichts dieser Erklärung schockiert: "Oh. Mein. Gott. Es ist ein Film", twitterte er als Antwort auf den geteilten Artikel. Er fuhr fort: "Ich habe ihn erfunden. Es ist. Nicht. Real."

Tatsächlich speist sich die Befürchtung auch nur aus der halben Wahrheit des Films, der lose auf dem gleichnamigen Roman von Richard Matheson aus dem Jahr 1954 beruht: Strenggenommen ist es nämlich keine Impfung, die die Menschen in "I Am Legend" in Zombies verwandelt. Stattdessen war ein modifiziertes Masernvirus der Auslöser. Mit diesem wollte die Wissenschaftlerin Dr. Alice Krippin (Emma Thompson) ein Heilmittel gegen Krebs entwickeln. Doch das Virus mutierte und tötete einen großen Teil der Menschheit. Die wenigen Überlebenden waren entweder immun, so wie der von Will Smith verkörperte Virologe Robert Neville, oder aber sie verwandelten sich in vampirähnliche Wesen.

Doch es ist nicht das erste Mal, dass der Film falsch interpretiert wurde: Berichten zufolge sei die Fehlinformation über Impfzombies bereits kurz nach der Zulassung des BionTech/Pfizer-Impfstoffes in den USA verbreitet worden. Kurz nach der Veröffentlichung von "I Am Legend" im Jahr 2007 hatten Experten zudem die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Films entkräftet: W. Ian Lipkin, der Leiter eines Labors für Infektionskrankheiten an der Universität Columbia, beschrieb damals gegenüber der Zeitschrift "Popular Mechanics", wie das fiktive Virus über die Luft übertragen wird. Diese Darstellung klinge "ziemlich weit hergeholt", da Viren nicht auf die im Film dargestellte Weise mutieren.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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