Tödlicher Unfall am Set

Alec Baldwins Tochter: "Tut unglaublich weh, den eigenen Vater so zu sehen"

Bei Dreharbeiten erschoss Schauspieler Alec Baldwin versehentlich eine Kamerafrau. Nun hat sich seine Tochter zu Wort gemeldet. Ireland Baldwin erklärt im Interview im ProSieben-Format "red", wie belastend die letzten Wochen für sie und ihren Vater waren.

Sechs Wochen nach dem tödlichen Schuss am Filmset von "Rust", bei dem die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben gekommen war, äußert sich nun erstmals die Tochter von Alec Baldwin zu den tragischen Vorfällen. "Es tut unglaublich weh, den eigenen Vater so verletzt zu sehen", sagte Ireland Baldwin im Interview bei "red" (heute, 9. Dezember, 22.35 Uhr, bei ProSieben). Die älteste Tochter von Baldwin und dessen Ex-Frau Kim Basinger erzählt im Gespräch, dass er sie kürzlich in Portland besucht habe: "Er hat hier viel Ruhe finden können, er ist so erschöpft. Ich hatte genau das gehofft: Dass wir zusammen Filme schauen und einfach mal rumliegen können".

Die 29-Jährige verriet im Interview, wie sehr die letzten Wochen den Schauspieler belasteten: "Er leidet. Er leidet ziemlich schlimm. Das ist offensichtlich, es ihm ins Gesicht geschrieben. Er ist nicht er selbst." Weiter sagte das Model auf ProSieben: "Die Bürde, die mein Vater für den Rest seines Lebens tragen muss, ist furchtbar. Das wird nie vorübergehen, mit keiner Therapie oder sonst was, es kann nur etwas besser werden."

Das TV-Interview, das ihr Vater kürzlich einem US-Sender gab und weltweit für Aufmerksamkeit sorgte, habe sie nicht sehen wollen: "Es tut mir weh, meinen Vater weinen zu sehen. Ich hasse es." Sie glaube, er habe das Interview machen wollen, "weil er so lange geschwiegen hat und es so viele Falschinformationen und Mutmaßungen gab".

Ireland Baldwin berichtete in dem ProSieben-Interview auch, wie sie von der Tragödie an ihrem Geburtstagswochenende erfahren habe: Sie habe mit ihrer Mutter in einem Restaurant zu Abend gegessen und "es durch die Nachrichten erfahren, wie jeder andere auch. Erst haben wir etwas gelesen und dachten, oh wie furchtbar. Dann haben wir gelesen, dass jemand gestorben ist, und dachten 'Oh mein Gott! Das ist schrecklich."

Sie hoffe, dass der Vorfall zu einem Umdenken in der Branche führe: "Ich hoffe wirklich, dass das jetzt eine große Veränderung der Sicherheitsvorkehrungen an Filmsets auslöst, damit so was nie, nie wieder passieren kann." Ebenso hoffe sie, "dass bei Halynas Mann und ihrem Sohn mit der Zeit die Wunden heilen, genauso wie bei meinem Vater".

Baldwins Tochter ließ auch in die Gepflogenheiten der Paparazzi blicken: "Fotografen, Nachrichtensender und Paparazzi reisen zu meinem Wohnort. Sie haben sich in Büschen versteckt, sie nehmen keine Rücksicht auf meine Privatsphäre." Es seien Menschen, "die dir auf einen Hügel folgen und dich fragen: 'Wie fühlt es sich an, wenn der eigene Vater ein Mörder ist?"

Kritik übte die US-Amerikanerin zudem an George Clooney und dessen Äußerungen: "Wenn jemand wie George Clooney sagt, er checkt am Set jede Waffe – okay, gut für dich." Aber wenn man nichts Unterstützendes zu sagen habe, "wenn du nichts zu sagen hast, außer so was, um eine Schlagzeile zu machen – dann ist das ziemlich dumm und traurig."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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