Deutscher Darsteller im Interview

Julius Feldmeier über seine Rolle in der Kult-Serie "Kleo"

25.08.2023, 15.14 Uhr
von Julian Lorenz
Julius Feldmeier spielt den exzentrischen Mitbewohner von Kleo.
Julius Feldmeier spielt den exzentrischen Mitbewohner von Kleo.  Fotoquelle: Netflix

Die Netflix-Serie "Kleo" erlangte aufgrund ihres Looks und den überzeichneten Charakteren schnell Kultstatus. Julius Feldmeier spielt in der Serie den exzentrischen Mitbewohner von Kleo. Mit uns hat der Darsteller über seine Rolle gesprochen.

In der Serie „Kleo“ spielst du Thilo, den Mitbewohner der Ex-Stasi-Agentin Kleo, die sich nach dem Mauerfall auf einem persönlichen Rachefeldzug befindet. Wie würdest du Thilo beschreiben?

Thilo ist Idealist, ein großer Denker, Meister des Abstrakten in all seiner kosmischen Konkretheit. Der größte Befürworter des Lebens, der Liebe und der Musik, den die Galaxie, in der Kleo spielt, hervorgebracht hat.

Die exzentrische Art deines Charakters passt gut zum Stil der Serie. Würdest du sagen, dass diese Übertreibungen den Charme von „Kleo“ ausmachen?

Ja!

Historische Streifen sind für dich kein Neuland. Du warst bereits in der Erfolgsserie „Babylon Berlin“ und in „Das Boot“ zu sehen. Hat dir diese Erfahrung bei deiner Rolle als Thilo geholfen?

Nicht direkt, denn in Babylon und beim Boot spiele ich Nationalsozialisten, autoritätshörige Mitläufer und Täter. Aber ich habe durch die vielen historischen Projekte, in denen ich arbeiten konnte, immer mehr dazugelernt, wie ich mich vorbereiten möchte, was bei der Recherche für mich wichtig ist; und bei der Entscheidung, welche historischen Einflüsse, welche Umstände für die Figur, die ich spiele, essentiell sein könnten.

Was gefällt dir persönlich am besten an der Serie?

Als Zuschauer bin ich großer Fan vom Look der Serie. Das hat natürlich mit dem Gesamtkonzept zu tun, das die Autor*innen geschaffen haben, mit der Vision der Regie und der Kameraleute, aber ich möchte an der Stelle Isabel von Forster (Produktionsdesign), Francis Kiko Soeder (Art Director) und Ramona Klinikowski (Kostüm) sowie unser grandioses Team vom Maskenbild hervorheben.

Eure Serie wurde vom legendären Autoren Stephen King weiterempfohlen. Wie fühlt sich das an?

Ich freue mich immer, wenn Menschen Freude an der Serie haben und sie ihren Freund*innen und in ihrer bubble weiterempfehlen. In Stephen Kings Fall ist das für mich persönlich besonders schön, weil ich ihn als Person des öffentlichen Lebens für sein politisches Engagement und seine kurzen Einlassungen zu gesellschaftlichen Debatten sehr schätze.

Nicht nur der Schriftsteller findet die Serie überragend: „Kleo“ ist beim „Blauen Panther TV und Streaming Award“ in der Kategorie „Beliebteste Serie“ nominiert. Warum habt ihr diese Auszeichnung verdient?

Also die Jury war wohl der Ansicht, dass wir für diese Ehrung infrage kommen sollten und darüber freue ich mich natürlich. Für die anderen Produktionen wäre es genauso toll, diesen Preis zu gewinnen wie für uns. Alle drei Produktionen sind sehr unterschiedlich, in dem, was und wie sie erzählen. Jetzt ist an den Zuschauenden, die Lust auf ein Voting haben, zu entscheiden, wer ausgezeichnet wird.

Eure Konkurrenten sind „Gestern waren wir noch Kinder“ und „Der Greif“ . Hast du Serien gesehen? Wie fandest du sie?

Ich bin dieses Jahr Jury-Mitglied beim Deutschen Schauspielpreis und habe über 100 deutsche Film- und Fernsehproduktionen gesehen. Über einzelne Produktionen, ob ich sie gesehen habe und wie ich sie fand, kann ich deswegen nicht sprechen.

Auf welche Werke mit dir dürfen wir uns in naher Zukunft noch freuen?

Am 15.September erscheint in der ARD-Mediathek die Serie "Tod den Lebenden" (Regie Tom Lass), in der ich neben Lea van Acken, Kristin Suckow und Odine Johne eine der Hauptrollen spiele. Wir haben die Serie über mehrere Jahre gemeinsam entwickelt. Figuren und Geschichte sind zum großen Teil aus Improvisation entstanden. Das Projekt hat einen großen Platz in meinem Herzen und ich freue mich sehr, dass es diesen Herbst endlich erscheint!

Das könnte Sie auch interessieren