"Der Nippel", "Die Supernasen" und "7 Tage – 7 Köpfe" haben seine Karriere geprägt. Kürzlich verkündete Mike Krüger seinen Abschied von der Bühne. Das heißt aber nicht, dass er aufhört.
Was für ein Presserummel: "Mike Krüger geht in Rente". – Stimmt so natürlich nur bedingt. Der populäre Komiker, der dermaleinst erst den Nippel durch die Lasche zog, um ihn in der Folge mit der kleinen Kurbel ganz nach oben zu drehen, gab nur seinen Abschied von der Bühne bekannt. Tourneen wird es also nicht mehr geben, und womöglich werden auch seine TV-Auftritte rar sein. Aber: Mike Krüger bleibt aktiv – im Internet. Dort feiert er auch mit seinen Fans am 14. Dezember seinen 70. Geburtstag. "Ich bin nicht weg. Nur woanders!"
Es war eine außergewöhnliche Karriere. Der junge Michael Friedrich Wilhelm absolvierte nach dem Abitur einer Lehre als Betonbauer und arbeitete unter anderem mit am neuen Hamburger Elbtunnel. Dann wollte er Architekt werden, wurde aber Sänger und eroberte mit "Mein Gott, Walther" 1975 die Charts. "Der Nippel" folgte, "Bodo mit dem Bagger" ebenso, mit "4 gegen Willi" startete Mitte der 80er-Jahre die TV-Karriere Mike Krügers, die Hits ("Die Mike Krüger Show", "Sag die Wahrheit") wie Flops ("Verlieren Sie Millionen", "Sonnenstich") beinhaltete.
Zu seinen persönlichen Highlights zählt "Krügers Woche" (2007), eine kurzlebige, aber originelle ProSieben-Sitcom, in der es um eine Late-Night-Show ging. In den 80er-Jahren feierte Mike Krüger darüber hinaus Erfolge im Kino. "Die Supernasen" samt Fortsetzung, "Seitenstechen", "Die Einsteiger" und vor allem sein Debüt "Piratensender Powerplay" waren zwar keine Lieblinge des Feuilletons, wohl aber vieler Zuschauerinnen und Zuschauer. Mike Krüger und die Kritiker? Seine einfache Antwort: "Wenn ich auf sie gehört hätte, hätte ich nach zwei Jahren meiner Karriere die Arbeit aufgeben müssen."
Sein größter Erfolg war jedoch fraglos "7 Tage – 7 Köpfe" bei RTL (1996 bis 2005), ein wöchentlicher Comedy-Rückblick mit Rudi Carrell, Jochen Busse und Gaby Köster. Jetzt also ist er in Show-Rente. Monatelang sei er unterwegs gewesen, habe mehr Zeit in Hotels als zu Hause verbracht: "Das war alles eine prima Sache. Aber jetzt ist es auch mal Zeit, meiner Frau ein bisschen Zeit zurückzuzahlen", sagte Krüger zu "Bild".
Freuen dürfen sich die Fans immerhin darüber, dass er sich nicht vollends zur Ruhe setzen will. Mit seinem "guten Kumpel" Slizzy Bob startete er einen eigenen YouTube-Kanal. Mit "7 Tage, ein Kopf" erinnert er in nostalgischer Anspielung an "7 Tage, 7 Köpfe".
Ist mit einem TV-Comeback also gar nicht zu rechnen? Man darf hoffen – denn ein Mann könne ihn nochmal ins Fernsehen zurückholen, verriet Krüger gegenüber der "Bild": "Wenn Supernase Thommy noch mal 'Wetten, dass ..?' macht und einen Baggerfahrer braucht, dann bringe ich meinen Song 'Bodo mit dem Bagger' vorbei."
Zu seinem Geburtstag hat Krüger im Netz bei YouTube für seine Fans einige Überraschungen vorbereitet: So sind, jeweils für 48 Stunden, seine erste große TV-Show "Ach du bist's Mike" (ZDF, 1981, 13 Millionen Zuschauer), eine Ausgabe des TV-Klassikers "Das ist ihr Leben" (1984) sowie ein 1995 mitgeschnittenes Konzert auf seinem Kanal abrufbar.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH