Rosa von Praunheims Tod mit 83 Jahren: Abschied von einem Revolutionär der Liebe
Nach dem überraschenden Tod Rosa von Praunheims am Mittwoch haben zahlreiche Weggefährten des Filmemachers ihre Trauer bekundet. Nun finden auch von Praunheims Ehemann Oliver Sechting und seine "Wahlfamilie" rührende Abschiedsworte.
"Mein Rosa, in unendlicher Liebe und Dankbarkeit nehme ich Abschied von dir", schreibt Sechting in einem Instagram-Beitrag. "Ich werde unsere Liebe immer in mir tragen." Von Praunheim und Sechting hatten erst wenige Tage vor dem Tod des Filmemachers geheiratet.
Auf das "wunderschönes Hochzeitsfest" am 12. Dezember im Rathaus Schmargendorf in Berlin geht auch die "Wahlfamilie" von Praunheims in einem Statement ein. "Die Plötzlichkeit hat uns alle überrascht." Der Filmemacher hätte "noch so viele Pläne" gehabt. "Wir verlieren einen schamlos neugierigen, unendlich einfühlsamen, und grenzenlos liebenden Menschen."
Rosa von Praunheim ist tot: Ein Pionier des queeren Kinos stirbt mit 83 Jahren
Rosa von Praunheim starb am Mittwoch im Alter von 83 Jahren. Der Regisseur hatte in den 1970er-Jahren mit der Filmdokumentation "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" als einer der ersten seiner Zunft das damals verdrängte Thema Homosexualität zur Diskussion gestellt.
Doch Holger Radtke, so von Praunheims bürgerlicher Name, war mehr als Filmemacher. Er war auch Theaterregisseur, Autor und, wie seine "Wahlfamilie" betont, ein "Freiheitskämpfer" und "Revolutionär der Liebe", der "furchtlos und hingebungsvoll die Welt von ihren tauben Füßen auf den wachen Kopf gestellt".
Die größte Bekanntheit erlangte von Praunheim dennoch als Filmemacher, der sich mit seinen formal ambitionierten und gesellschaftlich engagierte Filmen immer abseits des Konventionellen bewegte. Neben zahlreichen Dokumentarfilmen drehte er auch viele Spielfilme, darunter das Melodram "Die Bettwurst" und die Stummfilm-Hommage "Anita – Tänze des Lasters".
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH