Simone Thomalla verrät: „Ohne diesen Film hätte es Sophia nicht gegeben.“
Für viele stellt der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ein sich alljährlich wiederholendes Ritual zur Adventszeit dar. Für die Schauspielerin Simone Thomalla (60) ist der Film weit mehr als bloße Nostalgie. Er ist Teil ihrer ganz persönlichen Lebensgeschichte und, wie sie nun in einem Interview mit der „Bild“ verriet, sogar der Grund dafür, dass Tochter Sophia Thomalla (36) das Licht der Welt erblickte. Anfänglich mag diese Anekdote in einem ein Schmunzeln auslösen, bei genauerer Betrachtung offenbart sie jedoch überraschend viel Tiefgang.
Der Opa, der das Märchen miterschuf
Was viele nicht wissen: Alfred Thomalla (†83), Simones Vater und somit Sophias Großvater, war einer der bekanntesten Szenenbildner und Filmarchitekten der DDR. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Gestaltung des oben genannten Kult-Märchenfilms beteiligt. Unter anderem tragen der prunkvolle Tanzsaal, der märchenhafte Schlosshof und viele der beeindruckenden Kulissen unverkennbar seine Handschrift. Die damals achtjährige Simone wohnte am 1. November 1973 der Uraufführung des Films in Potsdam bei. Für sie war dies ein bis heute unvergessliches Erlebnis, das sich emotional tief in ihr Leben eingebrannt hat.
Der Prinz, der Maßstäbe setzte
Nicht nur die Kulissen und die Filmmusik hinterließen in Simone Thomalla einen bleibenden Eindruck: Simone Thomalla erinnert sich lebhaft, wie sehr sie der tschechische Schauspieler Pavel Trávníček (75), der den etwas tollpatschigen Prinzen mimte, beeindruckt hat: „Ich war sofort hin und weg.“ Der frühe Film-Schwarm sollte für das Leben der jungen Zuschauerin nicht ohne Folgen bleiben. Mit einem Augenzwinkern verriet sie nun, dass sie mit dem Vater ihrer Tochter, dem Schauspieler André Vetters (65), unter anderem deswegen zusammengekommen sei, weil er dem Filmprinzen ähnlich sah. „Man kann es nicht anders sagen, aber wenn ich mir heute die Fotos von Sophias Papa anschaue, dann ist mir relativ klar: Den habe ich mir auch wegen Aschenbrödel geschnappt“, resümierte die ehemalige „Tatort“-Kommissarin. Ihre eigene Schlussfolgerung lautete demnach: Ohne „Aschenbrödel“ hätte es Sophia nie gegeben.
Wenn Fiktion die Weichen im echten Leben stellt
Simone Thomalla führte weiter aus, dass sie ohne diesen Film vielleicht andere Entscheidungen getroffen hätte. Andere Männer, andere Lebenswege, eine andere Zukunft. Dass aus dieser Liaison letztendlich eine der bekanntesten Moderatorinnen Deutschlands hervorging, ist eine dieser Geschichten, die fast zu schön klingen, um wahr zu sein und doch eine entwaffnende Bodenständigkeit aufweisen.
Ein zeitloser Film
Bis heute schaut Simone Thomalla den Märchenklassiker jedes Jahr dutzende Male. Sie kann die Dialoge fehlerfrei mitsprechen und hätte mit dieser Fähigkeit, wie sie selbst anmerkte, zweifelsohne bei „Wetten, dass..?“ antreten können. Der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ verbindet Generationen. Im Hause Thomalla schrieb er sogar ein Stück Familiengeschichte. Es mag einerseits nostalgisch klingen - andererseits schwingt viel Dankbarkeit mit. Dankbarkeit für wichtige Erinnerungen, für Familie und für Wege, deren Verlauf nur das Schicksal kennt.
Manchmal übertrifft das Leben sogar das Drehbuch eines Märchenklassikers
Manche Filme sind unterhaltend oder fesselnd, andere werden zu einer liebgewonnenen Tradition. Nur wenige besitzen die Macht, Lebenswege zu beeinflussen. „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gehört für Simone Thomalla eindeutig zu dieser Kategorie. Dass ein Märchenfilm aus den 70ern indirekt zur Geburt von Sophia Thomalla geführt haben soll, ist keine empirisch nachgewiesene Tatsache. Aber eine wunderschöne, herzerwärmende Anekdote.
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