Gehaltsverhandlungen gescheiterten

Snoop Dogg mischt sich in Autorenstreik Hollywoods ein: "Wo zum Teufel ist das Geld?"

04.05.2023, 09.21 Uhr

Dieser Streik droht Hollywood lahm zu legen. Tausende Autoren fordern mehr Geld, doch Gehaltsverhandlungen seien bislang gescheitert. Der Streik der Writers Guild of America (WGA) betrifft nicht nur Erfolgsautoren wie "Bridgerton"-Schöpferin Shonda Rhimes. Auch andere Künstler klinken sich nun in die Debatte mit ein – so wie Rapper Snoop Dogg.

"Wo zum Teufel ist das Geld?": Mit diesen Worten meldete sich nun auch Rapper Snoop Dogg zum Streik des Writers Guild of America (WGA) ein. Am Mittwoch fand der 51-Jährige während einer Podiumsdiskussion im Rahmen der "Milken Institutes' Global Conference" deutliche Worte für die aktuelle Situation in Hollywood, wie das US-amerikanische Branchenmagazin "Variety" schreibt.

Kritik am "beschissenen" System

Gegenüber Shirley Halperin, der leitenden Musikredakteurin von "Variety" und seinem Mitdiskutanten und Geschäftspartner Larry Jackson echauffierte sich der Musiker lautstark: "Die Autoren streiken wegen der Streamingsdienste, weil sie nicht bezahlt werden können. Denn wenn es auf der Plattform ist, ist es nicht wie an der Kinokasse", kritisierte er das – in seinen Augen "beschissene" – System.

Snoop Dogg sprach von einem "Hauptproblem" in der Branche: Viele Künstler schrieben große Zahlen, es summiere sich aber eben nicht zum Geld. "Ich verstehe nicht, wie zum Teufel man von dieser Schei*e bezahlt wird", empörte sich der 51-Jährige laut "Variety" weiter. "Kann mir jemand erklären, wie man eine Milliarde Streams haben kann und nicht eine Million Dollar bekommt?"

Hoffnung auf faire Bezahlung

"Es ist schon schlimm genug, dass jemand die Kunst abwertet, so wie es im Moment ist", sprach sich auch TV-Schöpferin Shonda Rhimes ("Grey's Anatomy", "Bridgerton") am Mittwoch im Midnight Theatre in New York im Rahmen ihrer BAFTA-Ehrung für die Streikenden aus. Das berichtet "The Hollywood Reporter". "Dass Autoren nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, während sie eine Fernsehsendung oder einen Film machen, ist ein Problem", monierte Rhimes.

"Ich fühle den Schmerz der Leute, die mit dem Streik zu tun haben, aber für mich ist es viel wichtiger, dass die Autoren für ihre Arbeit fair bezahlt werden", betonte die 53-Jährige. Rhimes prangerte die Missstände nur wenige Stunden vor der Veröffentlichung ihres "Bridgerton"-Spinoffs "Queen Charlotte" (Netflix) an.

Der WGA zufolge handelt es sich bei dem bevorstehenden Streik um den ersten Ausstand seit 15 Jahren. 2007 und 2009 entstand durch einen rund 100-tägigen Ausfall ein wirtschaftlicher Schaden in Höhe von etwa zwei Milliarden Dollar. Damals wie heute ging es den Autorinnen und Autoren um mehr Geld: Die Streikenden wollen angesichts des großen Wachstums des Streamingmarkts größere Gewinnbeteiligungen sowie höhere Gehälter erwirken. Zuletzt waren Gehaltsverhandlungen mit der WGA und der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) gescheitert.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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