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Streaming-Tipps der Woche: Berlin im Klammergriff der Nazis

09.10.2022, 11.57 Uhr

Sky trumpft mit neuen Folgen von "Babylon Berlin" auf -und bei Netflix kommt drei Wochen vor Halloween schon Gruselstimmung auf. Welche Streaming-Highlights die Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

Eine der teuersten deutschen Serienproduktionen wird fortgesetzt: Am 8. Oktober startet "Babylon Berlin" in die vierte Staffel – zunächst bei Sky und WOW, später im Ersten. Die Macher versprechen große Unterhaltung, ehe die "dunkelste Zeit der deutschen Geschichte" anbricht. Was Netflix, Amazon und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

"Babylon Berlin – Staffel 4", WOW

Eine der erfolgreichsten und teuersten deutschen Serien ist zurück: Die vierte Staffel von "Babylon Berlin" basiert auf dem Roman "Goldstein", dem dritten Band von Volker Kutschers mittlerweile siebenteiliger Bestseller-Reihe. Die Weltwirtschaftskrise nach dem Börsencrash von 1929 nähert sich ihrem Höhepunkt, auf den Straßen liefern sich Adolf Hitlers Sturmabteilung (SA) und die kommunistische Rotfront erbitterte Schlachten. Die Nazis zersetzen schleichend die Gesellschaft und erreichen auch den Polizeiapparat: Gereon Rath (Volker Bruch) ist nicht mehr nur begabter Kriminalist, sondern gibt sich auch als ideologisch vergifteter SA-Mann zu erkennen.

In Sachen Opulenz und Ausstattung machen die Serienproduzenten weiter wie bisher: "Babylon Berlin" bleibt ein Fest für die Augen, wenngleich ein düsterer werdendes. Neben den Hauptdarstellern Volker Bruch und Liv Lisa Fries sind viele altbekannte Gesichter zu sehen: Benno Fürmann, Lars Eidinger, Hannah Herzsprung und Fritzi Haberlandt sind erneut mit von der Partie. Zu den Neuzugängen der Staffel zählen neben Sänger Max Raabe der israelische Schauspieler Mark Ivanir und "Vikings"-Star Lenn Kudrjawizki. Zwölf neue Folgen von "Babylon Berlin" sind ab 8. Oktober bei Sky und WOW zu sehen, in der ARD laufen sie zu einem späteren Zeitpunkt. Die Serienkritik lesen Sie hier.

"Gänsehaut um Mitternacht", Netflix

Ab nach Stanford: Nach ihrem Schulabschluss hat Ilonka (Iman Benson) große Pläne. Doch die Diagnose Schilddrüsenkrebs zieht der jungen Frau jäh den Boden unter den Füßen weg. Hoffnung auf Genesung besteht nicht. Und so verfrachten ihre Eltern sie in das Brightcliffe Hospiz, wo sie ihre letzten Lebensmonate verbringt. Vor Ort findet die junge Frau rasch Freunde – unter anderem im "Midnight Club". In den Gemäuern von Brightcliffe trifft sie sich fortan jede Nacht zur Geisterstunde mit anderen todkranken Schicksalsgenossen, um sich Gruselgeschichten zu erzählen und "Geister zu erschaffen".

Schon bald verschwimmen Realität und ausgedachter Horror verhängnisvoll, und die Leben der todkranken Jugendlichen nehmen eine Wendung, die die Erwartungen von Horrorfans mal mit unterschwelligem Horror untergräbt, mal mit veritablen Schockmomenten überrascht. "Gänsehaut um Mitternacht", die neue Serie von Gruselexperte Mike Flanagan ("Spuk in Hill House", "Midnight Mass"), läuft bei Netflix.

"Kung Fu", WOW

Heute ist Martial Arts nicht mehr aus der Populärkultur wegzudenken. Einen großen Anteil daran hat unter anderem David Carradine, der in den 70er-Jahren die Kampfkunst in den USA und Europa salonfähig machte: in der Serie "Kung Fu". Nun bekommt der Stoff eine Frischzellenkur und wird in die Gegenwart transferiert. Im Mittelpunkt der Serie steht die junge Nicky (Olivia Liang). Auf eine Lebenskrise reagiert sie mit einer "Flucht" nach China, wo sie in einem Shaolin-Kloster in die Kunst des Kung Fu eingeführt wird. Doch dann bricht ihre Welt zusammen, als Nickys Mentorin Pei-Ling (Vanessa Kai) tot aufgefunden wird.

Zurück in San Francisco erwarten die junge Frau weitere Probleme: Ihre Familie wird von Kriminellen bedroht. Da kommen Nicky ihre erlernten Fähigkeiten zugute – zumindest so lange, bis sie selbst um ihr Leben fürchten muss. Wie brenzlig die Lage in der schlagkräftigen Neuauflage der Martial-Arts-Kultserie wird, zeigt Sky ab 9. Oktober. Beim US-Sender The CW kam die Modernisierung jedenfalls gut an: Nach überzeugenden Quoten ist die Fortsetzung von "Kung Fu" bereits beschlossene Sache.

"The Playlist", Netflix

Veränderungen machen Angst: Die Musikindustrie ist traditionell skeptisch, wenn es um technologischen Fortschritt geht. Die Entwicklung von Musikkassetten? Die Musikindustrie antwortet entrüstet: Home Taping Is Killing Music! Der Siegeszug der CD? Die Musikindustrie versucht sich erfolglos an einem Kopierschutz: Copy Kills Music! MP3, Internet, Streaming? Die Musikindustrie schäumt vor Wut, spielt sich als Moralapostel und Hüterin der Kultur auf – muss aber schließlich klein beigeben. Netflix erzählt in der Miniserie "The Playlist" ab 13. Oktober, wie ihr ein 22-jähriger Programmierer aus Stockholm zeigte, dass "Das haben wir schon immer so gemacht" irgendwann nicht mehr funktioniert.

Während Sony, Universal Music und Co. Anfang der 2000er-Jahre damit beschäftigt sind, ihre Pfründe gegen Kopierpiraten im Internet zu sichern, beginnt der Schwede Daniel Ek (Edvin Endre) 2006 damit, eine Revolution anzuzetteln: Spotify soll Musik immer und überall verfügbar machen, völlig legal und für die Hörer und Hörerinnen dank Werbeeinblendungen sogar gratis. Die Serienmacher Per-Olav Sørensen (Regie) und Christian Spurrier (Drehbuch) kümmern sich in sechs Episoden um jeweils eine beteiligte Seite im Spotify-Universum: um den Visionär, die Industrie, das Gesetz, den Programmierer, den Geschäftspartner und um die Künstler.

"The Resort", WOW

Zehn Jahre sind Noah (William Jackson Harper) und Emma (Cristin Millioti) bereits verheiratet. Doch die Liebe ist dem Paar in der Zwischenzeit etwas abhandengekommen. Aufgeben wollen sie ihre Beziehung aber noch nicht. Im Sonnenschein der Karibik und in einem Luxus-Resort wollen die beiden ihre Seele baumeln lassen und wieder zueinander finden. Doch statt Paartherapie stolpern Noah und Emma mitten hinein in eine Beziehungsprüfung der ganz besonderen Art – samt bizarrer Rätsel und den Irrungen und Wirrungen eines 15 Jahre alten Vermisstenfalls.

"The Resort" lässt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verhängnisvoll ineinander verfließen. Die Mischung aus Mystery, Krimi und komischen Elementen stammt aus dem Hause Peacock. Hinter den Kulissen zogen die Macher der Erfolgsproduktionen "Mr. Robot" und "Palm Springs" die Fäden. Zu sehen gibt es "The Resort" ab 7. Oktober exklusiv bei Sky. Zum Start erscheinen drei Episoden, danach folgt im Wochenturnus jeweils eine neue Folge.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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