WM in Katar: Was zählt ein Menschenleben, wenn es um Macht und Geld geht?
Katar besticht mit einer erstaunlichen Entwicklung - Jahrhundertelang zählte das Emirat zu den unbedeutendsten Orten der Erde. Doch durch seine Bodenschätze schoss Katar plötzlich in das Bewusstsein der übrigen Welt. Zukünftig soll das Land Deutschland bei der Energieversorgung helfen und darf sogar die Fußball-WM ausrichten. Kritik daran scheint beinahe wirkungslos abzuprallen, immer wieder fällt das Land mit Menschenrechtsverletzungen auf. Stört das niemanden, wenn es ums große Geld geht? Die großangelegte ARD-Reportage "Report München: Geld.Macht.Katar" von "Report", "Kontraste" und "Die Zeit" geht diesen Fragen nach und versucht ein paar Geheimnisse des Landes zu lüften.
Eigentlich ist Katar ein "Zwergstaat", seine Landmasse hat gerade einmal 70 Prozent von der Schleswig-Holsteins, auch wenn man immerhin 563 Kilometer Küstenlänge zu bieten hat. Knapp 2,9 Millionen Einwohner leben hier. Es gibt kaum Regen, dafür viele unfruchtbare Landstriche. Dann jedoch wurden gewaltige Erdgasvorkommen entdeckt – und das kleine Land verwandelte sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem Global Player. Einer, der über gewaltige Ambitionen verfügt. Weltweit möchte man in Politik und Wirtschaft mitmischen, eine entscheidende Rolle bei der zukünftigen Energieversorgung Deutschlands spielen und sogar die Fußballweltmeisterschaft ausrichten, was bekanntermaßen geklappt hat.
Welche Geheimnisse verbirgt dieses Land?
Vom 18. November bis 20. Dezember wird im Wüstenstaat auf hohem Niveau gekickt und das erstmals im Winter. Auch darin zeigt sich die Macht Katars, das die FIFA und damit die Spielpläne des Weltfußballs mal eben um den Finger wickelte. Doch es gibt mehr als nur sportliche Kritik an dem Ausrichter Katar: Das Wüstenemirat steht unter dem Verdacht, islamistische Organisationen zu finanzieren und Menschenrechte zu missachten.
Über viele Monate hat ein Reporterteam der ARD-Politikmagazine "Kontraste", "report München" und der Wochenzeitung "Die Zeit" auf der ganzen Welt recherchiert und mit bedeutenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport sprechen können. Das Ergebnis dieser Arbeit ist der zweiteilige Film "Geld.Macht.Katar", dessen erster Teil nun als Doku bei "Report München" läuft. Teil zwei läuft bei "Kontraste" am Donnerstag, 22.9. Eine 60 Minuten lange Version der Dokumentation steht auch ab Dienstag, 20.9., 16 Uhr, in der ARD-Mediathek.
"Report München: Geld.Macht.Katar" (1) – Di. 20.09. – ARD: 21.45 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
