Der Klimawandel – ein Teufelskreis

"Alpen in Gefahr: Klimakrise in den Bergen": Gibt es einen Weg zurück zum Naturparadies?

11.04.2023, 08.22 Uhr
von Marina Birner

Die heutige Reportage widmet sich dem Klimawandel in den Alpen. Filmemacher Christian Schmidt deckt auf, was der anthropogene Klimawandel sowohl mit Flora und Fauna als auch mit der Gesteinsbeschaffenheit anrichtet. Ist es überhaupt noch möglich, die Alpen wieder zu dem Naturparadies zu machen, das sie einmal waren?

ZDF
Alpen in Gefahr: Klimakrise in den Bergen
Dokumentation • 11.04.2023 • 20:15 Uhr

Die Gletscher schmelzen, Flora und Fauna wandern oder verschwinden teilweise, Bergstürze und Lawinen fordern immer häufiger Opfer: Was einst als Naturparadies begann, droht nun dem Klimawandel zum Opfer zu fallen. Die Veränderungen der Alpen machen vor den Gebirgsgrenzen jedoch nicht Halt: Dass die Gebirgskette Europas größter Wasserspeicher ist, könnte den Menschen in verschiedenen Ländern in Anbetracht der immer weiter steigenden Temperaturen und rückläufigen Niederschläge zum Verhängnis werden. Bereits 2018 und 2022 trockneten weite Teile manch eines Flusses aus, was in einigen Regionen für Wasserknappheit sorgte. Filmemacher Christian Schmidt skizziert in seiner ZDFzeit-Dokumentation die prekäre Lage und zeigt omnipräsente Gefahren auf, verursacht durch den menschengemachten Klimawandel.

Die große Gefahr der Permafrost-Schmelze

Gletscherschwund und Schneemangel beunruhigen nicht nur Ski-Begeisterte, Wintertouristen, Hoteliers und Gastronomen, auch Wissenschaftler runzeln in Anbetracht der steigenden Temperaturen zunehmend die Stirn. Mit einer der größten Gefahren stellt die Permafrost-Schmelze dar: Damit ist das Eis im Berginneren gemeint, das wie eine Art Kitt dafür sorgt, dass alles an Ort und Stelle bleibt. Taut der natürliche Verbundstoff, kommt es zu folgenreichen Felsstürzen, wie es beispielsweise in Randa im Schweizer Mattertal 1991 bereits der Fall war. Als Reaktion wird modernste Technik eingesetzt, um die Siedlungen mit präventiven Schutzmaßnahmen zu sichern. Unter anderem errichtete man neben Betonschutzwänden, auch Fangnetze und Lawinenverbauungen – Anpassungsstrategien der besonderen Art.

Doch nicht nur der Mensch sieht sich gezwungen, auf die von ihm selbst provozierten Launen der Natur zu reagieren, auch Flora und Fauna verändert sich stetig. Dass die Vegetationsperiode früher beginnt und die Waldgrenze höher wandert, veranlasst Tiere und Pflanzen, die kältere Gefilde bevorzugen, mit auf Wanderschaft zu gehen. Der Platz in den höheren Regionen ist jedoch begrenzt und hart umkämpft. So fallen "Kältespezialisten", wie etwa Murmeltiere, den "Generalisten" aus tieferen Berghainen zuhauf zum Opfer, wie der Biologe Walter Arnold in dem Beitrag verdeutlicht.

Pflanzenwachstum hat sich stark verändert

Der Ökologe Michael Bahn von der Uni Innsbruck fand heraus, dass sich das Pflanzenwachstum vor allem auf den Almwiesen stark verändert hat. Das größte Problem sei jedoch, dass durch die Kombination von extremen Wetterumschwüngen wie Dürre und Starkregen vermehrt Treibhausgase aus dem Boden entweichen. So heizt sich das Klima weiter auf – ein gnadenloser Teufelskreis also. Welchen Handlungsspielraum hat der Mensch, mit neuen Konzepten gegenzusteuern? Schmidt geht dieser komplexen Frage nach. Eine von vielen Ideen: großflächige Planen! Sie entschleunigen das große Gletscherschmelzen in den warmen Monaten. Aber den Klimawandel hält natürlich auch das nicht auf.

Alpen in Gefahr: Klimakrise in den Bergen – Di. 11.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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