
Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Doch was passiert, wenn finanzielle Interessen ins Spiel kommen? Ein ARD-Fernsehfilm zeigt eindrucksvoll, welche Gefahren das mit sich bringt. Mit dem großen Event namens #UnserWasser soll das Thema Wassernot beleuchtet werden – mit einer Mitmach-Aktionen bis zum Sommer.
Im ARD-Spielfilm "Bis zum letzten Tropfen" fließt zunächst jede Menge Geld, dann aber plötzlich kein Wasser mehr. Dabei wollte Bürgermeister Martin Sommer (Sebastian Bezzel) eigentlich nur das Beste für Lauterbronn. Der Ort sollte wieder florieren, dafür hat man einen Deal mit der Firma PureAqua geschlossen. Was Sommer dabei nicht wusste: Das Gutachten, auf dessen Basis er seine Zustimmung gegeben hatte, war veraltet. Das Tiefenwasservorkommen ist wesentlich niedriger und die Wasserversorgung auf einmal gefährdet.
Auch wenn es sich bei dem Film von Regisseur und Drehbuchautor Daniel Harrich zunächst um Fiktion handelt und die handelnden Personen nicht existieren, so hat "Bis zum letzten Tropfen" doch einen ernsten Grund. Das zeigt auch die gleichnamige Doku, ebenfalls von Daniel Harrich, die im Anschluss gezeigt wird. Weltweit versiegen Wasserquellen, während Grundwasserquellen privatisiert werden. Und das Problem ist gar nicht mal so weit entfernt, wie man vielleicht denkt. Der Dokumentarfilm berichtet von einem Fall aus Lüneburg, wo ein internationaler Getränkekonzern sich jahrelang darum bemüht hat, für seine Abfüllanlage ein großes Grundwasserreservoir zu erschließen. Das Wasser liegt laut dem Konzern so tief, dass die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung nicht angegriffen würde. Eine örtliche Bürgerinitiative hat daran ihre Zweifel, das Vorhaben wurde – zumindest vorübergehend – auch von Seiten des Konzerns gestoppt.
Daniel Harrich geht mit seiner Doku der Frage nach, wie kritisch die Lage durch das geplante Abpumpen der Wasservorräte tatsächlich werden könnte. Der Grundwasserökologe Dr. Hans Jürgen Hahn von der Universität Koblenz-Landau ist sicher: Die Entnahme von Grundwasser kann sich, bedingt durch den Klimawandel, fatal auf den Wasserhaushalt an der Oberfläche auswirken. Abgerundet wird das große ARD-Event #UnserWasser von zwei Mitmachaktionen. Zum einen können die Zuschauer online ihren ökologischen Wasserfußabdruck berechnen und schauen, wie viel Wasser sie im Schnitt direkt und indirekt verbrauchen. Zum anderen können sie sich an der Crowd-Science-Aktion "Wo verschwinden unsere Bäche und Teiche?" beteiligen.
Die Teilnahme erfolgt über ein Formular im Netz, mit dessen Hilfe Orte in Deutschland gemeldet werden können, an denen Wasserquellen langsam versiegen oder bereits verschwunden sind. Es können auch Vorher-Nachher-Fotos hochgeladen werden. Ziel ist es, dass sich Dr. Hans Jürgen Hahn und sein Team an ausgewählten Orten selbst ein Bild machen und den Ursachen für den Wassermangel auf den Grund gehen können.
TV-TIPP
- "Bis zum letzten Tropfen"
- Mittwoch, 16. März, 20.15 Uhr, ARD
- Doku im Anschluss an den Film, ab 9. März bereits in der Mediathek