Digital vernetzt, analog verloren: Die ZDF-Reportage





Ein Riss geht durchs Land. Und auf viele Veränderungen reagiert die Gesellschaft mit zwei Geschwindigkeiten. Das ist eine zentrale Erkenntnis in der ZDF-Reportage "37°: Digital abgehängt", die die oft nur merkantilen, aber nicht immer ehrlich gemeinten Heilsversprechungen der Anbieter von "intelligenten" Alltagslösungen kritisch durchleuchtet.
Wer mit einem modernen Smartphone nicht gut umgehen kann – aus welchen Gründen auch immer -, verliert immer häufiger den Anschluss an neueste Entwicklungen und bekommt auch bei alltäglichen Aufgaben Probleme. Die einfühlsame Reportage von Ilona Kalmbach und Sabine Jainski stellt Mitmenschen vor, die in der viel gepriesenen, schönen, neuen Digitalwelt die unschönen Seiten zu spüren bekommen.
Digital-Reservierungen von Arztterminen und das mobile Abwickeln von Bankgeschäften
Es ist ein vertrautes Gefühl: Wer schon selbst von Jüngeren belächelt wurde, wenn man mal wieder neueste Social-Media-Trends nicht kennt oder sich beim Bedienen von angeblich nutzerfreundlicher Alltagselektronik unbeholfen anstellt, wird schnell Zugang zu diesem ZDF-Beitrag aus der rührigen Reportage-Reihe finden. Selbst Menschen, die stets auf Augenhöhe mit technischen Neuerungen bleiben wollen, fühlen sich von den vermeintlichen Vereinfachungen des Alltags schnell mal überfordert. Dieses Gefühl stellt sich ein, wenn man etwa die richtige App noch nicht geladen hat, um in der Packstation eine Lieferung abzuholen, das Parkticket elektronisch zu bezahlen ist oder wenn man in einer fremden Stadt eine Busfahrkarte buchen möchte.
Willkommen in einer Welt, die vor allem Senioren, aber auch Mitmenschen mit Beeinträchtigungen oft große Schwierigkeiten bereitet. Wer nicht fix am Handy ist, wird in einer immer digitalisierteren Gesellschaft von Vorgängen, wie den angeblich so unproblematischen Digital-Reservierungen von Arztterminen oder dem mobilen Abwickeln von Bankgeschäften, fast komplett ausgeschlossen. Wer vor Ort Rat sucht, trifft oft auf verschlossene Bankfilialen oder lange Schlagen in den Wartezimmern.
Unzugängliche Alltagsinformationen: Kranke oder alte Menschen werden zurückgelassen
Das "37°"-Team begleitet diesmal unter anderem die 86-jährige Eva, die sich ein sogenanntes Senioren-Handy kaufen möchte. Sie hat oft große Mühen, auf herkömmlichen Geräten die Tasten zu treffen oder die geforderten Wischbewegungen auf dem Display durchzuführen. Immerhin hat sie eine verlässliche Helferin: Ihre Enkelin unterstützt sie dabei, in der digitalen Welt zurechtzukommen.
Stephan ist mit 57 Jahren deutlich jünger, er ist jedoch schon seit 30 Jahren krankheitsbedingt in seiner Sehkraft stark beeinträchtigt. Und tatsächlich kommt er oft in den Genuss der Segnungen von moderner Digitaltechnik: Über sein Smartphone lässt er sich viele wichtige Alltagsinformationen, etwa Angaben zu den Produkten beim Einkaufen, oder die Bilder in einer Ausstellung, die er besucht, vorlesen und beschreiben. Ihn ärgert allerdings, dass viele öffentliche Dokumente oder Informationen auf Websites oft nicht "barrierefrei" programmiert sind. So bleiben sie ihm dann doch unzugänglich.
37°: Digital abgehängt – Di. 26.08. – ZDF: 22.15 Uhr
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH