ZDF-Serie

"Doktor Ballouz": Mit Feingefühl erzählt

21.04.2022, 08.07 Uhr
von Elisa Eberle

Die ZDF-Arztserie "Doktor Ballouz" bleibt ihren Prinzipien auch in der zweiten Staffel treu. Große Emotionen und dramatische Geschichten werden leise erzählt.

ZDF
Doktor Ballouz
Serie • 21.04.2022 • 20:15 Uhr

Es ist kein leichter Start für Doktor Ballouz (Merab Ninidze) in der zweiten Staffel der nach ihm benannten ZDF-Serie: Ein plötzlicher Regenschauer durchnässt nicht nur die frisch gewaschene Wäsche, ein Blitzschlag zerstört auch noch seine liebgewonnene alte Waschmaschine. Für den verwitweten Mediziner entpuppt sich der akute Frischwäsche-Mangel jedoch als Glücksfall: Wäre er sonst in die Krankenhauswäscherei gegangen und hätte dort die äußert charmante Eva Schmidt (Helene Grass) kennengelernt? Die insgesamt sechs neuen Folgen, die unter Regie von Felix Ahrens und Florian Gottschick entstanden, sind fortan immer donnerstags, um 20.15 Uhr in Doppelfolgen im ZDF, sowie seit Donnerstag, 14. April, auf Abruf in der ZDFmediathek zu sehen.

Die liebenswert schüchternen Annäherungsversuche des Mediziners sind nicht der einzige Grund, weswegen einem die Arztserie so zu Herzen geht. Es ist auch jene warmherzige Empathie, mit der Ballouz all seinen Patientinnen und Patienten begegnet: Patientin Rosa Lehmann (Ursula Werner) etwa ist eine resolute und selbstbestimmte Frau. Die Vorstellung, dass sie ihren Gasthof nach einem komplizierten Schulterbruch nicht mehr allein bewirtschaften kann, kränkt sie zutiefst. Mit seiner ruhigen und geduldigen Art versucht Ballouz die Frau von den Vorteilen eines Altersheims zu überzeugen.

Ballouz' Kollegin Barbara (Julia Richter) hat es hingegen mit einem emotional schwer zu verkraftenden Fall zu tun: Der junge Hagen Buck (Lukas von Horbatschewsky) landet nach einem Suizidversuch im Krankenhaus. Zwar kann das Team ihn vorerst retten, doch es scheint nicht bei diesem einzigen Versuch zu bleiben ...

Merab Ninidze ist eigentlich kein Fan von Arztserien

All diese Schicksale werden in "Doktor Ballouz" in leisen Tönen erzählt: Die Emotionen todkranker Patienten finden zwar ausreichend Platz, werden jedoch nicht, wie in vergleichbaren Formaten überdramatisiert oder verkitscht. Zu verdanken ist dies sicher auch dem Hauptdarsteller Merab Ninidze, der, wie er selbst in einem Interview erklärte, kein großer Fan von Arztserien ist: "Vielleicht war das aber auch gerade gut, weil ich keine Klischees im Kopf hatte."

Stattdessen bereitete sich der inzwischen 56-Jährige durch intensive fachliche Recherchen vor: "Im Vorfeld habe ich viele Sachen gegoogelt und viel recherchiert", erklärt er: "Was die technischen Fragen, wie das Erstellen eines Röntgenbildes angeht, habe ich das mit einem wirklichen Facharzt geübt." Den echten Ärztinnen und Ärzten, die ihn dabei unterstützten, ist er sehr dankbar: "Diese Kollegen waren einfach großartig, weil sie uns nicht das Gefühl gegeben haben, dass wir unfähig und blöd sind, sondern uns ermutigt haben. Am Ende hatte ich diese technischen Abläufe dann wie eine Choreografie auswendig gelernt." Ob "Doktor Ballouz" mit einer dritten Staffel fortgesetzt wird, steht noch nicht fest.

Doktor Ballouz – Do. 21.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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