Studie zur VOX-Gründershow

Aufregung um "Die Höhle der Löwen": Bekommen hübschere Gründer mehr Geld?

06.04.2023, 14.51 Uhr

In der VOX-Show "Die Höhle der Löwen" betonen die Unternehmer oft, dass sie nicht nur in das Produkt investieren, sondern dass die Gründer selbst oft ausschlaggebend für einen Deal sind. Doch geht es dabei etwa nur um das gute Aussehen der Start-up-Tüftler? Eine Studie zur Sendung hat nun solche Erkenntnisse offenbart. Zudem sollen Frauen weniger Geld bekommen. 

Aufregung um "Die Höhle der Löwen"! Ist die Geschäftsidee in der TV-Show (Montags, 20.15 Uhr, VOX), in der clevere Erfinder bei solventen Investoren um finanzielle Unterstützung buhlen, gar nicht der ausschlaggebende Punkt? Die Studie eines Forscherteams, über die die Wochenzeitschrift "Zeit" berichtet, besagt: Attraktive Gründer landen eher einen Deal. Und: Erfinderische Frauen bekommen, wenn der Deal eingetütet wird, weniger Geld.

Entscheidet das Aussehen über die Spendierfreude der Löwen?

"Trau, schau, wem", sagt der Volksmund. Nach ähnlichem Motto wägen die Investoren der Show, Löwen genannt, seit vergangenen Montag in der bereits 13. Staffel die Ideen der sich vorstellenden Erfinder und Start-up-Tüftler ab. Ist die Idee mehrheitsfähig? Stimmen Konzept und Businessplan? Gibt es eine realistische Chance auf den großen Reibach?

Oder geht es bei der Frage "Deal oder nicht Deal" doch um etwas ganz anderes? Entscheidet etwa das Aussehen über die Spendierfreude des Investoren-Rudels? Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls ein Forscherteam der Uni Paderborn und der FH Aachen. Für eine Studie wurde der Umgang der Investoren mit den 636-Gründer-Präsentationen in den vergangenen zwölf Staffeln analysiert. Nach dem Studium von insgesamt 216 Sende-Stunden erkannten die Forscher: Wer hübscher ist, kriegt leichter Geld.

Nach den Studienergebnissen sind die "DHDL"-Investoren um Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel, Carsten Maschmeyer und Co. spendabler, je attraktiver die Gründer sind. Gleichzeitig gilt: Ältere bekommen eher einen Deal als Jüngere, Jüngere dafür aber im Schnitt mehr Geld, wenn's ans Eingemachte geht. Immerhin: Beim Investitionsvolumen spielt dann, laut Studie, die Attraktivität keine Rolle mehr.

In der Doku "Her Story" gab Judith Williams zuletzt einen tiefen Einblick in ihr Privatleben. Mit prisma hat die Löwin über die intensiven Dreharbeiten gesprochen. Das ganze Interview finden Sie hier

Keine Gleichberechtigung bei der Bezahlung?

"Equal Pay", die Gleichbezahlung von Mann und Frau, gibt es demnach auch unter Löwen nicht. Zwar bekämen weibliche Gründerinnen oder Gründerteams mit einer Frau in ihren Reihen gleich viele Deals. Dann aber ergäben sich Unterschiede: Für Frauen gibt es weniger Kohle. "Frauen müssen mehr Anteile abgeben oder mit weniger Kapital auskommen", zitiert die "Zeit" die an der Studie beteiligte Psychologin Livia Boerner. "Frauen wird im Vergleich weniger Vertrauen entgegengebracht."

Gegenüber der Bild-Zeitung zeigte sich Dagmar Wöhrl, seit Staffel vier (2016) als "Löwin" dabei, leicht bissig. "Es überrascht mich, dass wir angeblich attraktivere Gründerinnen oder Gründer bevorzugen würden", wird sie von der Tageszeitung zitiert. Sie räumte aber ein, dass "natürlich" neben dem Produkt auch weitere Aspekte zählten und führte Empathie, Ausstrahlung, die Biografie der Person und die Leidenschaft für das Vorhaben an. Wöhrles Credo: "Ich muss wissen, ob derjenige für seine Sache brennt."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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