Schweinsteiger kritisiert FCB-Führung: 'Mia san mia ist ein bisschen abhandengekommen"
Nach der Entlassung von Ex-Trainer Julian Nagelsmann reißt die Debatte um das Vorgehen der Führung beim FC Bayern München nicht ab. Ist dem Verein wirklich das "Mia san mia"-Gefühl abhandengekommen? Der Meinung ist nicht nur Lothar Matthäus, nun schließt sich auch ARD-Experte Bastian Schweinsteiger diesem Befund an.
"Mia san mia" oder nicht "Mia san mia"? – Seit der Trennung von Trainer Julian Nagelsmann und der Anstellung von Thomas Tuchel als neuen Chefcoach scheint das zur zentralen Frage im Universum des FC Bayern München geworden zu sein. Nachdem zuletzt schon Sky-Experte Lothar Matthäus (62) ob seiner Kritik mit der Münchner Führungsetage um Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn aneinandergeraten war, legte nun der nächste ehemalige Bayern-Star in Sachen "Mia san mia"-Gefühl nach.
"'Mia san mia' immer mehr beerdigt"
Kurz vor Anpfiff des DFB-Pokal-Viertelfinalspiels der Bayern gegen den SC Freiburg, welches die Münchner Hausherren nach einem in der letzten Minute gegebenen Handelfmeter für die Breisgauer mit 1:2 verloren, sprach Bastian Schweinsteiger (38) im Ersten mit ARD-Moderator Alexander Bommes über die aktuelle Situation. Bommes wollte wissen: "Wie hast du denn in den letzten Tagen die ganzen Umstände rund um die Entlassung von Julian Nagelsmann wahrgenommen? Da ging es ja am Wochenende gerade ganz hoch her mit persönlichen Geschichten, 'Mia san mia' würde immer mehr beerdigt. Siehst du das auch so?"
Die Antwort dürfte den Bayern-Granden vermutlich nicht gefallen: "Das Mia san mia ist ein bisschen abhandengekommen, im Vergleich zu vor zehn Jahren oder vor anderen Zeiten", führte der Weltmeister von 2014 aus. "Aber das hängt auch immer ein bisschen mit den Charakteren zusammen, die arbeiten, Spielergeneration, das kommt auch dazu", so Schweinsteiger im Vorfeld der DFB-Pokalpartie.
Trainerwechsel schmeckt nicht allen
Schweinsteiger sprach mit Bommes auch über den entlassenen Bayern-Trainer: "Julian Nagelsmann war erst relativ kurz Trainer. Ich glaube, der FC Bayern hat das gute Recht, wenn die Ergebnisse nicht stimmen und die Spielweise nicht hundertprozentig überzeugt hat, einen Trainer zu verpflichten und eine Veränderung zu machen." Laut Schweinsteiger gäbe es "immer mal wieder Spieler, die unzufrieden sind. Ich war jetzt nicht immer dabei, aber wenn man eins weiß: Wenn bei Bayern ein Trainer entlassen wird, ist es schon auch damit verbunden, dass nicht die ganze Mannschaft hinter ihm stand. Das war in der Vergangenheit oft der Fall."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH