Zum 60. Geburtstag von Andrea Sawatzki

"Familie Bundschuh – Wir machen Abitur": Chaosfamilie mit viel Humor

20.02.2023, 09.00 Uhr
von Maximilian Haase

Andrea Sawatzki schlüpft in der beliebten Filmreihe wieder in die Rolle der fürsorgenden und zugleich genervt nach Emanzipation lechzenden Mutter und Axel Milberg wird zum Familienoberhaupt der chaotischen Familie. Zum 60. Geburtstag von Andrea Sawatzki wiederholt das ZDF heute Abend die Episode "Familie Bundschuh – Wir machen Abitur".

ZDF
Familie Bundschuh – Wir machen Abitur
Komödie • 20.02.2023 • 20:15 Uhr

"In den großen Familientragödien der Antike und des Mittelalters sind zum Schluss immer alle tot. Früher fand ich das ein bisschen übertrieben", spricht Andrea Sawatzki alias Gundula Bundschuh zu Beginn ihrer Familienkomödie "Familie Bundschuh – Wir machen Abitur" (2019) aus dem Off. Das änderte sich jedoch, wie die gestresste Mutter und Hauptfigur der beliebten Reihe gesteht: "Inzwischen finde ich das ziemlich nachvollziehbar. Ehrlich gesagt, ist es eine ziemlich saubere Lösung." Weshalb sie derlei doch recht drastische Maßnahmen befürwortet, zeigt das ZDF im vierten Film über die Chaossippe, deren Geschichten auf den Romanen von Schauspielerin und Schriftstellerin Andrea Sawatzki basieren. Der Film unter Regie von Thomas Nennstiel, der erstmals im Dezember 2019 ausgestrahlt wurde, wird wenige Tage vor dem 60. Geburtstag von Andrea Sawatzki am 23. Februar wiederholt.

Wie bringt man die Tochter durchs Abitur?

Als Familienoberhaupt an der Seite ihres Mannes Gerald (Axel Milberg) versteht es Andrea Sawatzki auch diesmal, die Rolle der fürsorgenden und zugleich genervt nach Emanzipation lechzenden Mutter ebenso ironisiert wie ernsthaft auszufüllen. Diesmal lauert das Durcheinander auf allen Seiten: Schwager Hadi und seine hochschwangere Frau Rose, von Eva Löbau als nervtötende Schwäbin par excellence gespielt, ziehen als Nachbarn nebenan ein – und bringen alles durcheinander. Vor allem aber soll Tochter Ricarda (Amber Marie Bongard) ihr Abitur schaffen – nicht leicht bei der typischen Teenager-Lustlosigkeit der Heranwachsenden.

Doch Gundula glaubt, auch dafür eine Lösung zu haben: Freiwillig meldet sie sich in der Schule als Ersatzleiterin der Theater-AG, deren Lehrerin ausgefallen ist und die vor allem Migrantenkids fördern soll. Von dem selbstlosen Einsatz erhofft sie sich eine Besserbehandlung ihrer Tochter – gerät aber in einen Strudel aus Stress und Sorge. Die Kinder bocken herum, und die Ratschläge der Großmütter Ilse (Thekla Carola Wied) und Susanne (Judy Winter) helfen auch nicht wirklich weiter. Kaum zieht sich Gundula zurück, wird sie gescholten, sie solle "nicht immer nur an sich denken". Das sei wie mit den Atemmasken im Flugzeug, entgegnet die gestresste Mutter – die solle man auch erst sich selbst anlegen, bevor man den Kindern hilft.

Uwe Ochsenknecht als schmalziger Therapeut

Mit einem Witz, der vom Drehbuch von Florian Hanig für ZDF-Primetime-Verhältnisse angenehm vielschichtig umgesetzt wurde, schneidet der vierte Bundschuh-Film von übermäßigen Rollenerwartungen an Frauen bis zur Integration von Migranten zahlreiche brennende Themen an. Wunderbar umgesetzt ist etwa die Debatte der nervenden neuen Nachbarn um die mögliche Hautfarbe ihres erwartenden Kindes – das nämlich könnte durchaus nicht von Hadi sein. Und so fragt Rose beim Ultraschall den ebenfalls stark schwäbelnden schwarzen Arzt, ob etwas darauf hindeute, dass das Kind "so aussieht wie Sie". Derlei verquere Konstellationen müssen natürlich aufgearbeitet werden: Als Gaststar überzeugt Uwe Ochsenknecht in der Rolle des jovial-schmalzigen Therapeuten.

Inzwischen sind drei weitere Film über "Familie Bundschuh" erschienen: Der letzte, "Familie Bundschuh – Unter Verschluss" erreichte bei seiner Erstausstrahlung im September 2022 3,86 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, was einem Marktanteil von 16,1 Prozent entsprach. Ein achter Film unter dem Arbeitstitel "Familie Bundschuh – Bundschuh gegen Bundschuh" wurde bereits gedreht. Ein Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest. Fans der Schauspielerin Andrea Sawatzki können sich die Wartezeit derweil mit weiteren TV-Wiederholungen vertreiben: Bereits am Samstag, 18. Februar, zeigt das ZDF um 12.15 Uhr eine Wiederholung der Komödie "Zwei verlorene Schafe" (2016). Sawatzkis letzter Kinofilm "Freibad" (Regie: Doris Dörrie) ist seit 9. Februar auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Familie Bundschuh – Wir machen Abitur – Mo. 20.02. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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