Neue Dokumentation bei ARTE

"Neuschwanstein – Ludwigs Traum, Ludwigs Tragödie": Ein Märchenkönig in seiner Kunstwelt

23.12.2023, 08.10 Uhr
von Rupert Sommer

Ludwig II., der bayerische Märchenkönig, erschuf sich mit seinem Schloss Neuschwanstein eine eigene Kunstwelt, die von Richard Wagner inspiriert wurde. Die neue Doku zeichnet die turbulente Baugeschichte der idealisierten Ritterburg nach.

ARTE
Neuschwanstein – Ludwigs Traum, Ludwigs Tragödie
Dokumentation • 23.12.2023 • 20:15 Uhr

Der bayerische Märchenkönig gehörte zu den schillerndsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Mit Neuschwanstein wollte sich Ludwig II. eine eigene, fantasievolle Welt erschaffen. Doch der Bau war ein chaotisches Prozedere. 

Ein rückwärtsgewandter Traum

Das Märchenschloss in den bayerischen Voralpen zählt zu den beliebtesten Touristenzielen Deutschlands und zu den meistfotografierten Orten weltweit. Nur wenig erinnert daran, dass es einst ein sehr einsamer Ort war – geschaffen von einem Monarchen, der Mitmenschen scheute. Die Dokumentation "Neuschwanstein – Ludwigs Traum, Ludwigs Tragödie", die vom ZDF produziert wurde und zunächst bei ARTE zu sehen ist, blickt auf die turbulente Baugeschichte zurück und spiegelt den zunehmenden Rückzug des Märchenkönigs, der sich eine eigene Kunstwelt erschaffen wollte, die von Richard Wagner inspiriert, aber letztlich allein auf ihn selbst zugeschnitten war.

Dabei zeigt sich: Neuschwanstein ist ein rückwärtsgewandter Traum. Er sollte es dem "Kini", der in monarchistischen bayerischen Kreisen immer noch in hohem Andenken gehalten wird, ermöglichen, die von ihm als quälend empfundene Real-Welt mit Repräsentations- und Regierungspflichten fast vollständig hinter sich zu lassen. Gleichzeitig begeisterte sich Ludwig, der Architekturpläne akribisch studierte und selbstherrlich immer wieder ändern ließ, für die moderne Welt der Technik.

Dokus über weitere Legenden

Neuschwansteins Grundstruktur basiert auf modernsten Konstruktionsprinzipien. Der König ließ versteckte Aufzüge einbauen, Stromleitungen verlegen und nutzte sogar eine Frühform des Telefons. All das jedoch nur mit einem Ziel: um möglichst wenig mit anderen Menschen in Kontakt treten zu müssen.

ARTE bettet die Hauptabend-Dokumentation in einen Themenabend ein, der sich auch mit der nicht minder Legenden-umrankten österreichischen Kaiserin Elisabeth befasst, die ebenfalls bekanntlich aus Bayern stammte. Weiter geht es um 21.45 Uhr mit der ebenfalls in deutscher Erstausstrahlung gezeigten Doku "Sisis Gatte, der ewige Kaiser". Um 22.35 Uhr folgt die Dokumentation "Sisi – Die Getriebene".

Neuschwanstein – Ludwigs Traum, Ludwigs Tragödie – Sa. 23.12. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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