Über "Davos" nach Hollywood?

Schweizer Exportschlager Dominique Devenport

21.12.2023, 13.36 Uhr

Ein bisschen muss sich die 27-jährige Luzernerin Dominique Devenport derzeit fühlen wie im Traum: Nach der RTL-Serie "Sisi" spielt sie im Historienmehrteiler "Davos" schon wieder die junge Heldin eines Formats, das für den "ganz großen Markt" gedacht ist. Wie schafft man es da, nicht abzuheben?

Wer die RTL-Neuauflage des Kaiserinnen-Dramas "Sisi" verfolgt, drei Staffeln gibt es bereits, dürfte die Hauptdarstellerin aus der ARD-Serie "Davos" bekannt vorkommen: Die 27-jährige Dominique Devenport spielt in beiden Großproduktionen die Hauptrolle. Doch wer ist die zarte Brünette, der man es offenbar zutraut, mit ihrem Spiel und besonderer Aura die große weite Filmwelt zu erobern? Dominique Devenport kam 1996 als Tochter eines US-Amerikaners und einer Schweizer Mutter in Luzern zur Welt, wo sie auch aufgewachsen ist. Nach Erfahrungen im Schülertheater hat man sie bereits im jugendlichen Alter für die Kamera entdeckt. 2012 spielte sie im hochgelobten Schweizer Film "Nebelgrind", der von einer Bauernfamilie erzählt, die sich dem Thema Alzheimer stellen muss.

Nach dem Abitur zog es die junge Schweizerin, die neben ihrem Heimatdialekt auch perfekt Deutsch, Englisch und Französisch spricht, zum Schauspielstudium an die berühmte Otto-Falckenberg-Schule in München. Danach landete sie – auf den deutschen Sprachraum bezogen – maximal weit entfernt von den heimatlichen Bergen, nämlich im Ensemble des Volkstheaters Rostock. Ihre erste Serienhauptrolle "Sisi" muss sich starker Konkurrenz durch das gerade mit dem International Emmy ausgezeichnete Netflix-Serienwerk "Die Kaiserin" erwehren, das ebenfalls die Geschichte der österreichischen Adels-Kultfigur erzählt. Dennoch bekam gerade Devenport exzellente Kritiker für ihre Rolle, die auch zur Nominierung für einen Deutschen Fernsehpreis 2023 als Beste Hauptdarstellerin führten. Diesen schnappte ihr zwar Jella Haase für "Kleo" weg, aber Devenport wird die Tatsache, für die mit 19 Millionen Euro bislang teuerste Schweizer Serie als Hauptdarstellerin ausgewählt worden zu sein, Trost genug sein.

Theater Rostock statt internationale Karriere?

"Davos", eine fiktive Geschichte rund um die Tochter eines Sanatoriumsdirektors, der Rotkreuz-Schwester Johanna Gabathuler, ist inspiriert von wahren Begebenheiten und soll zeigen, wie die Schweiz während des Ersten Weltkrieges trotz Neutralität Schauplatz europäischer Kriegspolitik gewesen sei. Im Mehrteiler treffen sich Spione, Militärs und politische Strippenzieher aller Kriegsmächte in einem Sanatorium des noblen Erholungsortes auf 1.560 Metern – übrigens die höchstgelegene Stadt Europas (11.000 Einwohner). Natürlich gibt es auch eine Liebes- und Coming-of-Age-Geschichte, die hier erzählt wird.

Ihr Privatleben hält die 1,72 Meter große Schauspielerin bewusst unter Verschluss. Auch auf Social Media sieht man von ihr nur ein paar mehr oder wenige offizielle Fotos rund um ihre beiden Großproduktionen "Sisi" und "Davos 1917". Typische Schweizer Zurückhaltung also? Klar dürfte sein, dass "Davos 1917" ein auf Export angelegtes Werk ist und das Dominique Devenports Gesicht und Namen noch etwas deutlicher als durch die RTL-Produktion "Sisi" in die Welt hinaustragen wird. Wer weiß, vielleicht klopft demnächst ja "Hollywood" bei ihr an. Aktuell verrät die junge Schweizerin, die immer noch in Rostock lebt, nicht allzu viel über ihre Zukunft. Ihr nächstes Projekt ist sogar recht bodenständig: ein eigenes Stück am Volkstheater Rostock zu inszenieren. Also muss Hollywood wohl noch warten.

Die Serie "Davos 1917" startete am Mittwochabend im Ersten. Die Episoden vier bis sechs laufen am Folgeabend, Donnerstag, 21. Dezember, ab 20.15 Uhr. In der ARD Mediathek stehen die gesamten sechsmal 45 Minuten ab 20. Dezember zum Streamen bereit.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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