Skeptische "Perfekte Dinner"-Gäste werden von veganem Menü überrascht: "Das macht mir ein bisschen Angst"
In Berlin war die Überraschung groß. Piran zauberte bei "Das perfekte Dinner" ein tierleidfreies Menü auf den Tisch. Damit hatten seine Gäste nicht gerechnet, denn der Unternehmer ist selbst kein Veganer oder Vegetarier. Zunächst hatte die Runde Bedenken.
Wer mit 22 Jahren aus einer Idee für Waschmittel in Großpackungen ein ganzes Start-up für nachhaltige Lebensmittel entwickelt, darf auch beim Kochen freudig experimentieren. Ebenso sei es dem 30-jährigen Unternehmer Piran gegönnt, in einer riesigen Altbauwohnung mit Flügeltüren und Blick über Kreuzberg zu residieren. Und das ganz allein: "Eigentlich wollte ich damals mit meiner Freundin einziehen. Als es dann aber kriselte, hab ich's trotzdem gemacht – die Wohnung ist einfach zu schön."
Das Menü:
Bei "Das perfekte Dinner" leisten ihm ja vier andere Hauptstadt-Gourmets Gesellschaft. Und fremdeln erst ein wenig mit dem veganen Motto: "Hoffentlich geht es um mehr als Ersatzprodukte", lautet Andreas' (44) Hoffnung, und Elisabeth (29) gesteht: "Das macht mir ein bisschen Angst."
Motto: All vegan & totally nuts Vorspeise: Veganer Caesar Salad mit karamellisiertem Dattel-Nuss-Crunch Hauptspeise: Kürbisspalten auf Kräutercreme mit Feigen, frittiertem Salbei und Pekan-Dukkah Nachspeise: Veganes Pistazien-Tiramisu
Für Allesesser Piran, dessen Großeltern einst als "Gastarbeiter" aus der Türkei einwanderten ("Klassische Schufterei, Opi in der Fabrik, Omi als Putzhilfe") ist die vegane Idee eher eine "Challenge" und auch "beruflich bedingt" – schließlich vertreibt er viele der Nüsse, Kerne und Trockenfrüchte selbst. Und so besteht das Dressing für den Caesar Salad aus einer Mischung aus Kürbis-, Cashew- und Sonnenblumenkernen, Medjool-Datteln, Sesam und Kurkuma.
Veganes Dinner überzeugt die Gäste
Die im Ofen gebackenen Kürbisscheiben serviert Piran auf Bohnen-Basilikum-Püree und bestreut sie mit "Dukkah", einer Mischung aus Nüssen, Kräutern und Gewürzen. Andreas Highlight ist dabei der frittierte Salbei: "Krass im Abgang." Matze (57) und Elisabeth hingegen bezweifeln den veganen Status der Feige: "Muss da nicht im Inneren eine Fliege sterben, bevor sie reif wird?"
Komplizierte Befruchtungsvorgänge hin oder her – beim Tiramisu aus Hafersahne, veganem Frischkäse und Pistazienmus zeigen sich alle angetan, mit einer kleinen Einschränkung von Matze: "Extrem fetthaltig." "Besser als so mancher Nachtisch beim Italiener um die Ecke", verliert Elisabeth ihre anfängliche Skepsis ("Klassiker sollte man möglichst klassisch lassen"). Auch Josipa ("Ich bin nicht gut in der Küche, aber bei mir verhungert niemand") zeigt sich "beeindruckt, dass es gar nicht vegan geschmeckt hat". Damit verdichtet sich der Verdacht, dass in Berlin einfach alles geht – sogar "ganz ohne" (Matze). Für seine persönliche Version von "ganz ohne" erhält Piran sehr gute 35 Punkte.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH