ARTE-Doku beleuchtet die Wahrheit hinter dem Steak

"Tierleid vom Fließband": Wie Menschen mit Lebewesen umgehen

14.03.2023, 08.17 Uhr

Es ist eine Schande, wie die Menschen mit anderen Lebewesen umgehen. Warum fehlt dieser Respekt vor dem Leben? Die ARTE-Doku "Tierleid vom Fließband" beleuchtet die grausamen, aber alltäglichen Praktiken in der industrialisierten Landwirtschaft. 

ARTE
Tierleid vom Fließband
Dokumentarfilm • 14.03.2023 • 20:15 Uhr

Die Menschheit wächst. Kriege und Krisen wirbeln die Lieferketten auch für in vielen von Hunger geprägten Weltgegenden durcheinander. Und die weltweite Fleischindustrie boomt. Der neue ARTE-Dokumentarfilm "Tierleid vom Fließband" wirft einmal mehr ein erschreckendes Licht auf die Dimensionen, die das industriell organisierte Geschäft mit der "Ware Lebewesen" längst angenommen hat. Pro Jahr werden weltweit 70 Milliarden Nutztiere für den Verzehr geschlachtet. Die meisten dieser Rinder, Schweine oder Hühner hat nie die Außenwelt jenseits der Stalltore gesehen.

Wenn der Mörder sich als Freund bezeichnet

Menschen lieben Tiere. Sie bezeichnen sich selbst als Tierfreund und lassen es trotzdem zu, dass ihre "Freunde" so leiden. Ein Widerspruch, den Forscher das "Fleischparadoxon" nennen. Genau darum geht es in diesem sehenswerten, aber auch recht schwer zu ertragenden Film.

80 Prozent der weltweit herangezüchteten, rasch wieder geschlachteten Nutztiere werden in landwirtschaftlichen Großbetrieben gehalten – meist auf engem Raum in überfüllten Stallungen zusammengepfercht. Jährlich werden rund 750 Millionen Tiere allein in Deutschland geschlachtet. Im Nachbarland Frankreich beläuft sich die Zahl sogar auf rund eine Milliarde Nutztiere. Für das Tierwohl oder eine artgerechte Haltung hat die Industrie mit dem lebenden Rohstoff meist weder Zeit, Platz noch Geduld. Viele der Schlachttiere wachsen heran, ohne je in der Natur gewesen zu sein.

 Wie konnte es dazu kommen?

Der Dokumentarfilm von Regisseurin Caroline Du Saint geht der Frage nach, wie es so schnell dazu kommen konnte, dass weite Teile der Menschheit in Nutztieren keine Lebewesen mehr sehen, sondern Objekte oder Produkte. Der Dokumentarfilm zeichnet den Weg zu einer komplett durchindustrialisierten Landwirtschaft nach, die stark von staatlicher Protektion profitiert. Recherchen in Polen, den USA, Deutschland und Vietnam nehmen sich dabei die jeweiligen Großplayer, die oft auch Verantwortliche für erhebliche Missstände sind, genauer vor.

Tierleid vom Fließband – Di. 14.03. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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