Zensur beim großen Musikwettbewerb

Wegen Schimpfwort: Deutscher ESC-Song darf so nicht gespielt werden

27.02.2024, 12.57 Uhr
Am 11. Mai findet der ESC in Schweden statt. Dieses Mal wird Deutschland von Isaak Guderian vertreten, der mit dem Song "Always On The Run" an den Start geht.
Am 11. Mai findet der ESC in Schweden statt. Dieses Mal wird Deutschland von Isaak Guderian vertreten, der mit dem Song "Always On The Run" an den Start geht.  Fotoquelle: NDR/Valentin Ammon

Sänger Isaak Guderian wird mit dem Song "Always On The Run" beim ESC in Schweden für Deutschland antreten. Eine Passage des Textes muss der Musiker nun jedoch umschreiben.

Am 11. Mai steht wieder der jährliche "Eurovision Song Contest" an, der dieses Mal in Schweden stattfinden wird. Dabei wird Deutschland durch Sänger Isaak Guderian vertreten, der den deutschen Vorentscheid mit seinem Song "Always On The Run" gewann und von sich überzeugen konnte. Für seine Teilnahme in Malmö musste der 28-Jährige nun textliche Änderungen vornehmen. Grund dafür ist eine Zensur seitens des ESC.

Beim "Eurovision Song Contest" müssen sich die Sängerinnen und Sänger an strenge Regeln halten. So sind unter anderem politische Botschaften und Kraftausdrücke in Songtexten verboten. Da es in der ersten Strophe von Guderians Lied "No one gives a sh.t about what's soon to come" (Auf Deutsch: "Niemand schert sich um das, was bald kommt") heißt, musste er diese Zeile umschreiben, wie "Bild" berichtete. In einem YouTube-Video, welches den Auftritt des Musikers beim Vorentscheid zeigt, wurde das Wort "sh.t" bereits ausgeblendet.

"Das kriegen wir hin, kein Problem"

Guderian selbst zeigte sich gelassen: "Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wir haben es auch zensiert. Das kriegen wir hin, kein Problem. Da kommt dann irgendwie so ein 'sch ...' oder so."

Laut internationalen Medienberichten wird auch der Song der israelischen Kandidatin Eden Golan momentan genauer unter die Lupe genommen. In ihrem Lied "October Rain" singt sie über den das Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel. Nun überprüft die European Broadcast Union, ob dieser Beitrag eine politische Botschaft enthält – was laut den ESC-Regeln nicht erlaubt ist.

"Es sei darauf hingewiesen, dass der israelische Rundfunk nicht die Absicht hat, das Lied zu ersetzen", äußerte sich Israels öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt KAN: "Israel wird nicht an dem Wettbewerb teilnehmen, wenn die Europäische Rundfunkunion ihn nicht genehmigt."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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