Westliche Militärkräfte ziehen sich aus Afghanistan zurück. Droht dem Land ein Rückfall in unruhige Zeiten? Diese Frage will eine "auslandsjournal"-Doku beantworten.
"Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt": Das war die Devise des mittlerweile verstorbenen einstigen SPD-Verteidigungsministers Peter Struck, mit der das Engagement der deutschen Bundeswehr auf einem ihrer gefährlichsten Auslandseinsätze begründet wurde. Nun blickt die ZDF-Sendung "auslandsjournal – die doku: Die Rückkehr der Taliban" zurück und zeichnet ein recht desillusionierendes Bild aus dem immer wieder von inneren Unruhen bedrohten Land.
20 Jahre nach den Terroranschlägen auf die USA verlassen so gut wie alle internationalen Truppen Afghanistan – auch die Bundeswehr. Was wurde vor Ort wirklich erreicht? Dieser Frage geht Katrin Eigendorf auf ihrer Vor-Ort-Spurensuche nach.
Immerhin steht ein bedrohliches Szenario im Raum. Afghanistan, das von den Soldaten auf "Friedensmission" ja eigentlich einer vielversprechenden Zukunft (unter anderem mit mehr Frauen-Rechten und Bildungsinitiativen für Kinder und Jugendliche) zugeführt werden sollte, könnte aktuell auf einen Bürgerkrieg zusteuern. Die Reporterin Eigendorf reiste dafür durchs Land und sprach mit Politikern, Hilfsorganisationen und Vertretern der Zivilgesellschaft. Die meisten ihrer Interview-Partner eint ein Ziel: Sie wollen nach Kräften verhindern, dass das Land in die Hände islamistischer Extremisten fällt.
Doch ob das gelingen kann, ist zumindest recht fraglich. Die Taliban-Organisationen wirken erstarkt. Die afghanische Armee, die eigentlich auch von den westlichen Militärberatern mit geschult werden sollte, kann diesen Kräften im Land oft nur wenig entgegensetzen.
auslandsjournal – die doku: Die Rückkehr der Taliban – Mi. 21.07. – ZDF: 22.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH