Inger Nilsson

Karin Inger Monica Nilsson
Lesermeinung
Geboren
04.05.1959 in Kisa, Östergötland, Schweden
Alter
64 Jahre
Sternzeichen
Biografie
Inger Nilsson ist Pippi Langstrumpf und obwohl die Schwedin schon längst aus den bunten Strümpfen herausgewachsen ist, wird sie immer Pippi Langstrumpf, die Heldin der Kindheit, bleiben. Sie darf in keine Rolle schlüpfen, die das Bild, was wir von der rothaarigen Kinderrevoluzzerin haben, zerstören könnte. Es erinnert ein bisschen an Peter Pan: erwachsen werden ist verboten. Was für die damals 10-jährige Karin Inger Monica Nilsson aus Kisa in Östergötland als Heidenspaß begann, entwickelte sich im Laufe ihres Lebens zu einem Fluch.

Die Pippi Langstrumpf TV-Serie und die anschließenden Filme lösten in Schweden und im Ausland eine wahre Hysterie aus. Das bärenstarke Mädchen mit den roten Zöpfen, der Villa Kunterbunt, Herrn Nilsson und dem kleinen Onkel war Gast in sämtlichen Wohnzimmern zwischen Kiruna und Palermo, absolut jedes Kind liebte die kesse Göre und wollte so unabhängig und rotzfrech sein wie Efraimstochter Langstrumpf. Keine Chance für die junge Darstellerin aus dieser Rolle herauszuwachsen. Sie erlebt das von vielen gefürchtete Kinderstar-Schicksal, schafft es nicht die allgegenwärtige Figur abzuwerfen und kann nicht an den großen Erfolg anknüpfen.

Inger Nilssons Pippi Langstrumpf-Erfolge: "Pippi Langstrumpf", "Pippi Langstrumpf: Pippi geht von Bord" (beide 1968), "Pippi im Taka-Tuka-Land", "Pippi Langstrumpf" (TV-Serie, beide 1969), "Pippi außer Rand und Band" (1970).

Nach Beendigung der Dreharbeiten geht es für Inger Nilsson erst einmal wieder an die Schule, danach beginnt sie eine Ausbildung zur Sekretärin. Viele Jahre tingelt sie zwischen ihrem Beruf und ihrer Berufung hin und her, versucht an verschiedenen Bühnen in Schweden Fuß zu fassen und spricht immer wieder für Film- und Fernsehrollen vor. Doch zu sehr hängt ihr das Image der berühmten Astrid-Lindgren-Figur an. Um sich finanziell über Wasser zu halten kehrt sie immer wieder in ihren gelernten Beruf zurück und findet nur sehr wenige Regisseure, die das Wagnis Pippi Langstrumpf eingehen und Inger Nilsson für eine Rolle besetzen.

Oft ist es eine Hommage an die große Rolle ihres Lebens, wie zum Beispiel in der deutsch-schweizerischen Verfilmung von Kurt Tucholskys Roman "Gripsholm" (2000) und auch ihre Rolle als Gerichtsmedizinerin in den Mari Jungstedt-Verfilmungen "Der Kommissar und das Meer": "Der Kommissar und das Meer - Den du nicht siehst", "Der Kommissar und das Meer - Näher als du denkst" (2006), "Der Kommissar und das Meer - An einem einsamen Ort", "Der Kommissar und das Meer - Sommerzeit" (beide 2008), "Der Kommissar und das Meer - Der sterbende Dandy", "Der Kommissar und das Meer - Schwarzer Engel", "Der Kommissar und das Meer - Tod kam am Nachmittag" (alle 2009) "Der Kommissar und das Meer - Ein Leben ohne Lüge" (2010, ist eine Reminiszenz an das Kindheits-Idol), "Leila", "Der Kommissar und das Meer - Eiserne Hochzeit", "Der Kommissar und das Meer - Allein im finsteren Wald" (alle 2011), "Der Kommissar und das Meer - Niemand hat Schuld" (2012), "Der Kommissar und das Meer - Der Wolf im Schafspelz" (2013).

Da verwundert es nicht, dass Inger Nilsson immer wieder betont, dass ihr Pippi kein Glück gebracht hat. Auch finanziell nicht. Während die erwachsenen Schauspieler immer noch an jeder Wiederholung der beliebten Kinderreihe verdienen, wurde den damaligen Kinderdarstellern lediglich ein einmaliges Honorar zugeteilt. Inger Nilsson lebt ein bescheidenes Leben in Stockholm und träumt so gar nicht vom Taka-Tuka-Land, sondern davon endlich ein normales Leben führen zu können und davon, auf der Bühne endlich als das akzeptiert zu werden, was sie eigentlich ist: eine richtig gute Schauspielerin. Weitere Serien und Filme mit Inger Nilsson: "Kajsa Kavat" (1989), "Panik på kliniken" (1994), "Que pasó con" (TV-Serie, 1995), "AK3" (Mehrteiler, 2006).

Foto: ZDF/Christine Schroeder

Filme mit Inger Nilsson

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