Bereits Anfang der Fünfzigerjahre feierte Monicelli, Bruder der erfolgreichen Drehbuchautoren Franco, Mino und Furio Monicelli, erste große Publikumserfolge, so etwa mit der Gaunerkomödie "Räuber und Gendarm" (1951), die Geschichte des kleinen Diebs Esposito (Italiens Starkomiker Totò, mit dem er eine Reihe von Komödien drehte), der sich seinen Lebensunterhalt in Rom verdient, indem er Touristen übers Ohr haut. Danach arbeitete Monicelli mit Stars wie Elsa Martinelli ("Donatella - Junge Liebe in Rom", 1956), Vittorio De Sica und Marcello Mastroianni ("Väter und Söhne", 1956), bevor er mit "Verboten" (ebenfalls 1956) eine Familientragödie vorlegte, in der er sich mit dem Phänomen der sardischen Blutrache auseinandersetzte. Ein großer Kassenerfolg war schließlich 1958 die Komödie "Diebe haben's schwer" (wieder mit Mastroianni, Vittorio Gassman und und Claudia Cardinale), die einmal mehr die Welt der kleinen Gauner in den Mittelpunkt stellte.
Nach dem Erfolg mit der Komödie "Dieb aus Leidenschaft" mit der temperamentvollen Anna Magnani heimste Monicelli für das Komödiendrehbuch von "Casanova '70" (1965) schließlich seine zweite Oscar-Nominierung ein, nachdem er für "Die Peitsche im Genick" (1963) erstmals nominiert worden war. Marcello Mastroianni glänzt in diesem amüsanten, wenn auch typischen Sechzigerjahre-Spaß einmal mehr als Super-Macho, dem die Frauen - unter anderem Virna Lisi und Michèle Mercier - zu Füßen liegen. Sein Gespür für deftige schwarze Komödien bewies Monicelli in den Siebzigerjahren auch mit dem oben bereits erwähnten Spaß "Reise mit Anita" (1978) mit der wunderbaren Goldie Hawn und dem gefeierten italienischen Charaktersdarsteller Giancarlo Giannini. Etwas zäh geriet allerdings die Liebeskomödie "Hurricane Rosie" (1979), was besonders am Spiel des Hauptdarstellers Gérard Depardieu lag. Dagegen konnte Momicelli mit "Hoffen wir, dass es ein Mädchen wird" (1985) wieder an die Qualität früherer Werke anknüpfen, denn der berührende Mix aus Humor und Melancholie lebte vom überzeugenden Wechselspiel von Liv Ullmann und Catherine Deneuve als ungleiche Schwestern.
Monicelli, der zuletzt erblindet war, setzte seinem Leben Ende November 2010 in der ewigen Stadt Rom ein Ende. Als er in einem Krankenhaus seine Prostata-Krebs-Erkrankung behandeln ließ, stürzte er sich aus der 5. Etage in den Tod. Monicelli, der sofort tot war, hinterlässt zwei Kinder.
Weitere Filme von Mario Monicelli als Regisseur: "I ragazzi della via Paal" (1935), "Pioggia d'estate" (1937), "Totò cerca casa" (1949), "Nur Du bist mein Traum" )1049), "È arrivato il cavaliere!", "Hundeleben" (beide 1950), "Totò e i re di Roma" (1951), "Totò und die Frauen" (1952), "Untreue" (1954), "Ein Held unserer Tage", "Totò e Carolina" (beide 1955), "Junge Liebe in Rom" (1956), "Arzt und Hexenmeister" (1957), "Lettere dei condannati a morte", "Man nannte es den großen Krieg" (beide 1959), "Boccaccio '70" (1961), "Ehen zu dritt" (1964), "Die Gespielinnen" (1966), "Mit Pistolen fängt man keine Männer" (1968), "Toh, è morta la nonna!" (1969), "Mortadella" (1970), "Vogliamo i colonnelli" (1973), "Romanzo popolare" (1974), "Ein irres Klassentreffen" (1975), "Caro Michele", "Sie sprang entblößt im Kreise" (beide 1976), "I nuovi mostri", "Signore e signori buonanotte", "Un borghese piccolo piccolo" (alle 1977), "Camera d'albergo", "Die tolldreisten Streiche des Marchese del Grillo" (beide 1981), "Meine Freunde" (1982), "Bertoldo, Bertoldino e... Cacasenno" (1984), "Die zwei Leben des Mattia Pascal" (1985), "Vagabunden wie wir" (1988), "La moglie ingenua e il marito malato" (1989), "Kein Mann für die Liebe" (1990), "Rossini! Rossini!", "Stille Nacht, tödliche Nacht" (beide 1991), "Cari fottutissimi amici" (1994), "The Royal Affair", "Facciamo paradiso" (beide 1995), "I corti italiani" (1997), "Un amico magico: il maestro Nino Rota" (Dokumentation), "Panni sporchi" (beide 1999), "Come quando fuori piove" (2000), "Un altro mondo è possibile" (2001, Dokumentation) "Lettere dalla Palestina" (2002, Dokumentation), "Firenze, il nostro domani" (2003, Dokumentation).
Foto: Elena Torre/reativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de Creative Commons
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