"Ich bin eher ein hart arbeitender Schauspieler als ein talentierter Künstler", kommentiert Hoffman seine Leistungen bescheiden. Geschundene Charaktere wurden zumindest in Hauptrollen meist sein Markenzeichen: So mimte er etwa den von Todessehnsucht geplagten Junkie in Adriaan Ditvoorst "De witte waan" (1984), den verzweifelten Liebhaber in "Zoeken naar Eileen" (1987), 1989 den geistig etwas minderbemittelten Twen in "De Avonden" (das übrigens ebenso wie "Der vierte Mann" auf einer Vorlage von Gerard Reve basiert), den verstoßenen Sohn in "Rituelen" (nach Cees Nooteboom) und den Zuchthäusler in "Dilemma". 1992 glänzte er in "De Bunker" als KZ-Häftling Gerrit Kleinveld, der mit eisernen Willen ausbrechen will.
Frustriert von der Tatsache, dass die niederländischen Produktionen, in denen Thom Hoffman mitwirkte, in den Kinos nur wenig Zuschauer interessierten, verlegte sich der Schauspieler auf sein zweites Standbein: die Fotografie. Als "professioneller Amateur" (so bezeichnet er sich selbst) konnte er immerhin für Zeitungen und Zeitschriften wie "NRC Handelsblad", "HP/De Tijd" und "Nieuwe Revu" arbeiten. "Ich verkaufe meine Fotos, erledige Auftragsarbeiten, wobei ich mich dazu verpflichte, eine möglichst gute Arbeit abzuliefern. Aber ich muss davon zum Glück nicht leben." Dann aber kamen wieder interessante Schauspielangebote etwa 1998 die erneute Zusammenarbeit mit Ian Kerhof (bei ihm hatte Hoffman schon 1996 in dem Drogenfilm "Ausgepowert" gearbeitet), der mit "Shabondama Elegy" eine ungewöhnliche Mischung aus film noir, Kunstfilm und Porno mit Hoffman in der Hauptrolle inszenierte; oder 1999 die Rolle des Ernst Hirsch Ballin in "Retour Den Haag". Mit der Krimi-Serie "Russen" (ab 2004) verbuchte Thom Hoffman als Paul de Vos in 38 Serienfolgen endlich auch einen Publikumserfolg, denn die Einschaltquoten waren hoch. Außerdem bescherte ihm die Serie auch privates Glück: Am Set traf er die Kollegin Giam Kwee, die er am 30. Juli 2005 auch heiratete.
Als Regisseur realisierte er die beiden Dokumentationen "De Domeinen Ditvoorst" (1992) über den 1987 durch Selbstmord verstorbenen Filmemacher Adriaan Ditvoorst, mit dem Hoffman gearbeitet hat, sowie "The Art of Dennis Hopper" über den Kunstsammler und Fotografen Dennis Hopper.
Weitere Filme mit Thom Hoffman: "Sprong naar de liefde" (1982), "Transport" (TV-Serie, 1983), "Tol der wrake" (1984), "Pervola" (1985), "Het Gezin van Paemel", "Het wassende water" (TV-Serie), "Der 45. Breitengrad" (italienische Produktion), "Wie im Rausch" (alle 1986), "Albert" (Kurzfilm), "Odyssée d'amour" (beide 1987), "De Rivier waarin ik zwom" (TV-Serie), "Shadowman" (beide 1988), "Lily Was Here", "Rust roest" (TV-Serie, 1 Folge), "Der Preis der Freiheit" (französischer Film), "Ongedaan gedaan" (alle 1989), "De andere kant" (Kurzfilm, 1990), "Eline Vere", "Viaduc", "De Provincie" (alle 1991), "Rooksporen", "Orlando" (beide 1992), "Hoffmans Hunger" (Mehrteiler), "Vals licht" (beide 1993), "Wildgroei" (1994), "Wolffs Revier" (1 Folge), "Mykosch" (beide 1995), "In naam der koningin" (TV-Serie), "Der Tod im kalten Morgenlicht" (beide 1996), "Die Bibel - Salomon" (1997), "Sentimental Education", "De Panter en de pissebed", "Het glinsterend pantser", "Regrets" (alle 1998), "Unter den Palmen", "Molokai: The Story of Father Damien" (beide 1999), "Le Birdwatcher", "Der Umweg" (beide 2000), "Soul Assassin" (englischsprachig, 2001), "Het Everzwijn", "Bella Bettien" (beide 2002), "Klem in de draaideur", "Dogville" (beide 2003), "De Kroon" (TV-Mehrteiler), "Birth of the Western, Holland 1903" (beide 2004), "Baantjer - De Cock en de afrekening" (Doppelfolge), "Boks" (1 Folge), "Intensive Care" (1 Folge) und "Practical Pistol Shooting" (alle 2006), "Gebt mir meine Kinder zurück" (2009).