John Wick: Kapitel 2
02.12.2018 • 23:00 - 01:20 Uhr
Spielfilm, Actionfilm
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Hint
Spielfilm in HD
Originaltitel
John Wick: Chapter two
Produktionsland
USA
Produktionsdatum
2017
Altersfreigabe
18+
Kinostart
Do., 16. Februar 2017
Spielfilm, Actionfilm

Von wegen Kunst

Von Andreas Günther

Ballern genügt nicht. "John Wick: Kapitel 2" will einen ästhetischen Rahmen. Aber einzig überzeugender Aktivposten des Action-Franchises bleibt Keanu Reeves.

"John Wick: Kapitel 2" (2017) bietet den brutalstmöglichen Kunstgalerie-Besuch. Das Muster geht so: Profikiller John Wick (Keanu Reeves) kauert hinter einem Sockel, auf dem eine Plastik steht. Ein Typ mit Maschinenpistole tappt vorbei. Wick attackiert ihn mit Judo. Mit der Maschinenpistole des Gegners pustet er zunächst dessen Spießgesellen um, dann ihn selbst. Blut spritzt. Aber nicht auf die Artefakte, nur auf die Erklärtäfelchen. Und dann kommen auch schon die nächsten Bewaffneten an die Reihe. Die Wahl des Schauplatzes ist kein Zufall. Das Sequel zu "John Wick" (2014) verfällt bei der Sinnsuche auf das Erhabene der Kunst und versucht ungeschickt, seine ermüdenden Wiederholungen aus Überwältigen, Zweikampf, Schädelzerballern als so etwas wie "serielle Kunst" auszugeben. ProSieben zeigt den Actionfilm als Free-TV-Premiere zu später Stunde.

"John Wick: Kapitel 2" entspinnt sich zunächst wie ein Rückspul-Manöver des ersten Teils. Dort schliddert Wick in eine Auseinandersetzung mit der russischen Mafia, nun beendet er die Fehde faustkampfstark. Hat Wick im ersten Film mühselig und martialisch sein Waffenarsenal ausgebuddelt, mauert er es nun im Keller seiner Bauhaus-Villa wieder ein. Doch Frieden findet er nicht.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

An einen verpflichtenden Blutschwur appellierend, möchte Mafioso Santino D'Antonio (Riccardo Scamarcio) den Ruheständler unbedingt für einen weiteren Job engagieren. Das Opfer: seine Schwester. Wick lehnt zunächst ab. Doch als sein Zuhause später in Schutt und Asche liegt, willigt er zerknirscht ein. In Rom nimmt die Erledigung des Auftrags einen ungewöhnlichen Verlauf, hat jedoch das gewünschte Resultat. Aber Wick wird zum Gejagten: Santino setzt sieben Millionen Dollar auf seinen Kopf aus – angeblich, um seine Schwester zu rächen. Alle Auftragsmörder der Welt (unter anderem Ruby Rose und der Rapper Common) sind brennend interessiert.

Hat es denn keine auratische Wirkung, wenn Santino vor dem Mord-Briefing mit Wick in die Betrachtung eines monumentalen Schlachtengemäldes vertieft ist? Wenn er zwischen riesigen Statuen mit seinen Killern telefoniert? Oder wenn Laurence Fishburnes Bettlerkönig Bowery King, zu dem sich Wick flüchtet, aufwendig deklamiert: "Der Mann, der Mythos, die Legende"?

Nein, nichts von der ästhetischen Umgebung oder den literarischen Klimmzügen vermag Chad Stahelskis stupider Blutzoll-Inszenierung irgendeinen Glanz zu verleihen. Der Showdown in einer Spiegelkabinett-Kunstinstallation markiert den Tiefpunkt: Unendliche Widerspiegelung desselben, in steter Metzel-Selbstüberbietung, aber ohne Seele ist "John Wick: Kapitel 2". Keanu Reeves allein kann sie dem Film nicht einhauchen.

Aufgrund des riesigen Erfolgs von "Kapitel 2" ist eine weitere Fortsetzung längst beschlossene Sache. Deutscher Kinostart von "John Wick: Kapitel 3" ist Ende Mai 2019, mit an Bord ist sogar Oscarpreisträgerin Halle Berry.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Der Trailer zu "John Wick: Kapitel 2"

Darsteller

Erster großer Erfolg mit dem Kassenschlager "Speed": Schauspieler Keanu Reeves.
Keanu Reeves
Lesermeinung
Ian McShane
Lesermeinung
John Leguizamo
Lesermeinung
Viel beschäftigter Schwede: Peter Stormare.
Peter Stormare
Lesermeinung
Franco Nero - das Leben, die Karriere und die Filme des "Django"-Darstellers im Porträt.
Franco Nero
Lesermeinung
In Italien schon lange ein Star: Claudia Gerini
Claudia Gerini
Lesermeinung
Spielt gern den harten Kerl: Vin Diesel.
Vin Diesel
Lesermeinung

Top stars

Marco Girnth in Leipzig.
Marco Girnth
Lesermeinung
Für ihre Rolle in Fatih Akins "Aus dem Nichts" erhielt Diane Kruger den Darstellerpreis der 70. Filmfestspiele von Cannes.
Diane Kruger
Lesermeinung
Schauspielerin Marisa Tomei bei der Premiere des Films "Spider-Man: No Way Home" in Los Angeles.
Marisa Tomei
Lesermeinung
Sportmoderatorin Laura Papendick am Spielfeldrand.
Laura Papendick
Lesermeinung
Kate Mara nicht Max Mara.
Kate Mara
Lesermeinung
Caroline Peters 2022 bei der Premiere von "Der Nachname".
Caroline Peters
Lesermeinung
Ich baller genauso gerne wie Sabata! Yul Brynner 
als Indio Black
Yul Brynner
Lesermeinung
Als Dr. House weltberühmt: Hugh Laurie
Hugh Laurie
Lesermeinung
Publikumsliebling mit markanten Gesichtszügen: Jean Reno
Jean Reno
Lesermeinung
Dietmar Bär ist Hauptkommissar Freddy Schenk im Kölner "Tatort".
Dietmar Bär
Lesermeinung

Das beste aus dem magazin

Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.
Ian Hill von Judas Priest!
Star-News

Ian Hill: "Kein Wunder, dass damals so ziemlich jeder übergeschnappt ist"

Ian Hill ist der Bassist der Heavy-Metal-Band Judas Priest. Im Interview spricht der Engländer über die wilden 80er, wie ihre Musik geprägt hat und über vieles mehr.
Professor Dr. Sven Ostermeier
ist Facharzt für Orthopädie und 
Unfallchirurgie, Sportmedizin, 
Chirotherapie und spezielle 
orthopädische Chirurgie. Der 
Schulter- und Knie-Experte arbeitet als leitender Orthopäde 
der Gelenk-Klinik Gundelfingen. 
Außerdem ist er Instruktor der  Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).
Weitere Themen aus dem Magazin

Sportlich fit bis ins hohe Alter – so geht´s

Welche Sportarten Best Ager ab 55 Jahren starten können und welche besser nicht, hat prisma Sportmediziner Dr. Sven Ostermeier im zweiten Teil der Serie „Sport im Alter“ gefragt.
Dr. Melanie Ahaus 
ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin 
des Berufsverbandes der Kinder- und 
Jugendärzt*innen 
in Sachsen.
Weitere Themen aus dem Magazin

Dellwarzen – lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad

Dellwarzen sind ein lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad. Dr. Melanie Ahaus erklärt in der prisma Arzt-Kolumne, was am besten dagegen hilft.