Fernsehfilm, Drama
Liebe auf Bewährung
Nach dem Tod ihres Mannes versinkt Juliane Willbrand in einer großen Leere. Die Rückkehr in ihren alten Beruf als Bibliothekarin scheint aussichtslos, bis Gefängnisdirektor Schober ihr die Chance gibt, die Gefängnisbibliothek zu leiten. Juliane verliebt sich in den Häftling Albert Tieck, der nach einer Brandstiftung, bei der seine Frau ums Leben kam, zu sieben Jahren verurteilt wurde. Als Albert einen gemeinsamen Hafturlaub scheinbar zur Flucht nutzt, bricht für Juliane eine Welt zusammen. Eigentlich ist Juliane Willbrand, eine gut situierte, attraktive Witwe, zu beneiden. Sie bewohnt ein wunderschönes Haus und hat eine überaus vernünftige Tochter, Karoline, großgezogen. Trotzdem vermisst Juliane, die ihr Leben ganz selbstverständlich der Familie gewidmet hat, nach dem Tod ihres Mannes das Gefühl, gebraucht zu werden. Um etwas Nützliches zu tun, beschließt Juliane trotz erheblicher Bedenken ihrer Tochter, nach 20 Jahren in ihren Beruf als Bibliothekarin zurückzukehren und findet schließlich einen Job in einer Gefängnisbibliothek. Als Juliane ihren Schulkameraden, den Gossenpoeten Harry Rowohlt, für eine Knastlesung gewinnt, beginnen die Häftlinge ihre Bibliothek zu entdecken. Der künstlerisch begabte Albert Tieck wird Julianes erster Stammleser. Die vorsichtige Annäherung an den sensiblen, zurückhaltenden Mann erleidet jedoch einen Rückschlag, als der Direktor ihr die ganze Wahrheit über Albert offenbart: Der Möbelschreiner hatte, um einen Versicherungsschaden vorzutäuschen, seine Fabrik in Brand gesteckt. Dass seine Frau dabei ums Leben kam, hat Albert jedoch vor Juliane verschwiegen, aus Angst, dass sie sich schockiert abwenden könnte. Trotz der Enttäuschung über diesen Vertrauensbruch geht Juliane erneut auf Albert zu, überredet sogar den Gefängnispsychologen, ihm einen Tag Hafturlaub zu gewähren. Als Albert diese Möglichkeit scheinbar zur Flucht nutzt, bricht für Juliane eine Welt zusammen.