Ready Player One
15.11.2020 • 20:15 - 23:00 Uhr
Spielfilm, Sci-Fi-Film
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Samantha (Olivia Cooke)
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Wade (Tye Sheridan)
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Parzival / Wade (Tye Sheridan)
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F'Nale Zandor (Hannah John-Kamen)
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Originaltitel
Ready Player One
Produktionsland
USA, IND
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 05. April 2018
Spielfilm, Sci-Fi-Film

Gut gespielt

Von Jasmin Herzog

Man könnte meinen, Steven Spielberg schuf mit "Ready Player One" einen Film von Nerds für Nerds. Doch mit der Romanadaption kann jeder Spaß haben, wenn man sich nur darauf einlässt.

Vor neun Jahren erschien in den USA der Science-Fiction-Roman "Ready Player One" von Ernest Cline, eine von einem Nerd geschriebene Geschichte über Nerds für Nerds. Zugleich schuf Cline als Kind der 80-er damit aber auch eine Hommage an das Jahrzehnt seiner Jugend. Eine Verfilmung des Bestsellers war eigentlich nur noch Formsache, las sich der Sci-Fi-Roman sowieso fast wie ein Drehbuch. Dass für die Adaption nun kein Geringerer als Steven Spielberg gewonnen werden konnte – ein Mann, der die 80-er durch Filme wie "E.T." und "Indiana Jones" entscheidend bereicherte -, gleicht einem Geniestreich. Nicht nur, weil Ernest Cline offensichtlich riesiger Fan des Regisseurs ist, wie jeder, der das Buch gelesen hat, unschwer erkennen konnte. Spielberg schafft es, sich von dem Roman zu distanzieren und das zu tun, was er kann wie kein anderer: gute Unterhaltung für die Massen zu schaffen. Im besten Sinne! ProSieben zeigt den Science-Fiction-Film "Ready Player One" (2018) nun erstmals im Free-TV.

Wir schreiben das Jahr 2045: Die Erde ist am Ende. Der Klimawandel, Energiekrisen und die Überbevölkerung machen den Menschen das Leben schwer. Auch für Wade Watts (Tye Sheridan) aus Columbus, Ohio, ist das Dasein in der realen Welt schwer zu ertragen. Der Waise lebt bei seiner Tante in den sogenannten Stacks. Das sind Slums, in denen Wohnwagen nicht mehr nur nebeneinander stehen, sondern auf wackeligen Gestellen wild übereinander gestapelt werden, um Platz zu sparen. Kein Wunder, dass Wade sich wie viele andere mithilfe einer VR-Brille lieber in die OASIS flüchtet, ein virtuelles Universum, in dem man sein kann, wer man will. Als Parzival, angelehnt an den Ritter der Tafelrunde, erlebt Wade in der OASIS die tollsten Abenteuer.

Popcornkino vom Feinsten

Doch als der Gründer der virtuellen Welt, James Halliday (Mark Rylance), stirbt und ein kryptisches Testament hinterlässt, ändert sich alles. Halliday hat in seiner Schöpfung ein Easter Egg versteckt. Wer dieses findet, erbt sein gigantisches Vermögen und erhält die totale Kontrolle über die OASIS. Um den "Schatz" in die Hände zu bekommen, benötigt es drei Schlüssel. Millionen von Menschen suchen jahrelang nach ihnen – ohne Erfolg. Eines Tages gelingt ausgerechnet Wade bei der Schlüsselsuche der Durchbruch. Der Junge hat allerdings nicht damit gerechnet, dass er damit in den Fokus des Großkonzerns IOI gerät. Dessen Chef Nolan Sorrento (lustig und böse zugleich: "Rogue One"-Schurke Ben Mendelsohn) ist ebenfalls hinter dem Easter Egg her. Die Schatzsuche wird für Wade zum Kampf auf Leben und Tod. Nur mithilfe einiger Mitspieler wie der mysteriösen Art3mis (Olivia Cooke) hat er eine Chance, das Ganze lebend zu überstehen.

Kaum beginnt der Film, wird der Zuschauer schon wummernd mit Van Halens "Jump" beschallt. Auch wenn es in letzter Zeit ein bisschen viel mit den 80-ern und all der Nostalgie-Unterhaltung wurde – Spielberg schafft es, das Ganze charmant in den Film einzubauen. Zudem ist der Regisseur nicht allzu streng, und so dürfen unter anderem auch der T-Rex aus "Jurassic Park" (1993) durch die Straßen fegen und die Bee Gees mit "Stayin Alive" (1977) die OASIS beschallen. Fans des Buches dürften sich trotzdem bald wundern, da unter anderem der Weg zum ersten Schlüssel im Film gänzlich verändert wurde. Doch das ist gut so.

Ein paar ultra-nerdige Verweise – Parzival zockt sich im Buch unter anderem durch das Arcade Game "Joust" – wurden im Film durch einfach verständliche popkulturelle Anspielungen ersetzt. Das macht "Ready Player One" für die Massen zugänglich. Ein bisschen gelitten hat lediglich der gesellschaftskritische Ansatz der Vorlage. Statt Tiefgang gibt es einiges mehr an Action. Die Schnitzeljagd nach dem Easter Egg ist dafür spannend und die Verschmelzung der realen und virtuellen Welt absolut gelungen. Untermalt von Blondie, George Michael und a-ha schuf Steven Spielberg eine liebevolle und absolut bildgewaltige Hommage an das Nerdtum. Popcornkino vom Feinsten eben. Good game, well played.

Ready Player One – So. 15.11. – ProSieben: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Ready Player One"

Darsteller

Weitere Darsteller
Tye Sheridan Olivia Cooke Ben Mendelsohn Lena Waithe T.J. Miller Philip Zhao Χρήστος Βουδούρης Hannah John-Kamen Ralph Ineson Clare Higgins Laurence Spellman Perdita Weeks Joel MacCormack Kit Connor Leo Heller Antonio Mattera Ronkẹ Adékoluẹjo William Gross Gareth Mason Sandra Dickinson Lynne Wilmot Jayden Fowora-Knight Gavin Marshall Mark Stanley Emily Beacock Rosanna Beacock Gemma Refoufi Jane Leaney Elliot Barnes-Worrell Asan N'Jie Robert Gilbert Stephen Mitchell Letitia Wright Kae Alexander Joshua Archer Avye Leventis Dean Street Michael Wildman Turlough Convery Joe Hurst Eric Sigmundsson James Dryden Danielle Phillips Rona Morison Khalil Madovi Bruce Lester-Johnson Tom Turner Paul Barnhill Isaac Andrews Maeve Bluebell Wells Neet Mohan Georgie Farmer Kathryn Wilder Sid Sagar David Forman Ian Davies Lulu Wilson Adolfo Álvarez Alonso Alvarez Jadah Marie Dallas Dupree Young Mckenna Grace Arianna Jaffier Armani Jackson Britain Dalton Jacob Bertrand Daniel Zolghadri Sydney Brower Cara Pifko Vic Chao Cara Theobold Daniel Eghan Julia Nickson Kiera Bell Samantha Russell Violet McGraw Amy Clare Beales Racheal Ofori Jaeden Bettencourt Juan Carlos Cantu Annarie Boor Mandy June Turpin

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