"Genug"

ARD-Programmdirektor Volker Herres kündigt Abschied an

Im kommenden Jahr will der ARD-Programmdirektor Volker Herres sein Amt niederlegen. Das bestätigte der Sender in einer Pressemitteilung am Dienstag.

Volker Herres, der Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens, möchte sein Amt niederlegen. Dies teilte der 63-Jährige in einer Mitteilung am Dienstag mit. Am 30. April 2021 soll es so weit sein. Er habe bereits vor einiger Zeit den Intendanten der Landesrundfunkanstalten angeboten, sein Amt ein halbes Jahr vor Vertragsende abzugeben, erklärte Herres. "In meiner Lebensplanung hatte ich immer die Absicht, noch mit 63 in dieser Funktion aufzuhören", nennt Herres seine Beweggründe. Ende April 2021 käme dieser Vorsatz "gerade noch so hin".

Bis es so weit sei, lägen ihm allerdings noch viel daran, "eine ganz wichtige Weichenstellung" auf den Weg zu bringen: "Den Umbau der Programmdirektion von der rein linearen gemeinschaftlichen Steuerungseinheit für das Erste Deutsche Fernsehen hin zu einer auch für das non-lineare Angebot der ARD-Mediathek inhaltlich zuständigen Gemeinschaftseinrichtung." Mit Etablierung des Channel-Managements und der Berufung von Florian Hager zu seinem Stellvertreter sei diese bereits gelungen. Nun würde weiter daran gearbeitet, einen "einen für möglichst viele Nutzer attraktiven Abruf- und Streamingdienst anzubieten", erklärte Herres. Kommendes Jahr soll für ihn persönlich hier aber "Schluss sein".

Herres stelllt klar: "Zwölfeinhalb Jahre in einem Amt, das kaum Zeit für anderes lässt, 38 Jahre öffentlich-rechtlicher Rundfunk, davon der Großteil in wechselnden Führungsfunktionen, sind, finde ich, genug." Er wolle den "richtigen Moment zwischen zu früh und zu spät erwischen". Dieser sei nun gekommen: "Das Erste gilt seit Jahren in Befragungen des Publikums als das qualitativ beste Programm, ist Informationssender Nummer Eins, trotz drastischer Sparnotwendigkeiten sind wichtige Sportrechte für die kommenden Jahre gesichert und im fiktionalen Erzählen haben wir die größte Bandbreite der Inhalte und Formen. Das ist ein guter Zeitpunkt, die Nachfolge zu regeln. Und ich bin sicher, die Intendantinnen und Intendanten werden eine erstklassige Lösung zeitnah beschließen."

Tom Buhrow, der Vorsitzende der ARD, bedauerte die Entscheidung von Herres: "Im Namen der ARD möchte ich Danke sagen für seine Lebensleistung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit." Dem breiteren Publikum sei Herres vor allem als Moderator von politischen Sendungen bekannt. In fast vier Jahrzehnten habe er sich in vielen Positionen um den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk verdient gemacht: "Er war Chefredakteur und Programmdirektor des NDR und ist seit 2008 Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen. 'Seinen' Sender hat er als Qualitätsprogramm und Informationssender Nummer Eins in Deutschland mitgeprägt und jüngst auch den digitalen Umbau mit der ARD-Mediathek vorangetrieben. Dafür gilt ihm mein größter Respekt – und ich wünsche viel Kraft für den 'Endspurt'!"

Ganz verabschieden muss sich die ARD ohnehin nicht: Auch nach dem 30. April 2021 soll Herres "beratend zur Seite stehen". Außerdem soll er unter anderem den "Presseclub", den er seit September 2007 moderiert, weiterhin im Wechsel mit Jörg Schönenborn präsentieren.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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