Neue Auszeichnung

Dunja Hayali bekommt den Walter-Lübcke-Demokratie-Preis

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der Walter-Lübcke-Demokratie-Preis vergeben. Er geht u.a. an die Journalistin Dunja Hayali, die mit Gänsehaut und Demut auf die Nachricht reagierte.

Es ist das erste Jahr, in dem das Land Hessen diesen Preis vergibt: Der Walter-Lübcke-Demokratie-Preis ist nach dem ermordeten CDU-Politiker und Kasseler Regierungspräsidenten benannt, der sich für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland stark machte. Zu den ersten Preisträgern, die sich, wie es der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier ausdrückt, für ein "funktionierendes Miteinander" stark machen, gehört die ZDF-Journalistin Dunja Hayali. Wie die Staatskanzlei in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, wird sie ebenso mit dem Preis ausgezeichnet wie das "Mobile Beratungssystem gegen Rechtsextremismus und Rassismus – für demokratische Kultur in Hessen" sowie Robert Erkan, der die Angehörigen der Opfer des Hanau-Attentats betreut.

Ihre Gemeinsamkeiten machte Volker Bouffier folgendermaßen deutlich: "Alle Preisträgerinnen und Preisträger eint ihr Einsatz für Freiheit, Respekt und Toleranz." Noch ist die Verleihung des Preises nicht erfolgt, auch ein Termin für die Auszeichnung steht noch nicht fest. Laut Bouffier erhalten die Auszuzeichnenden den Walter-Lübcke-Demokratie-Preis auch für die "Bewahrung unserer demokratischen Werte".

Warum speziell Dunja Hayali den Preis erhält? Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden begründete dies mit ihrer offensiven Herangehensweise an gesellschaftliche Konfliktthemen sowie ihren Einsatz für das gesellschaftliche Miteinander. Hayali ist unter anderem Moderatorin des ZDF-Morgenmagazins, des "aktuellen sportstudios" sowie eines nach ihr benannten Polit-Talks. Regelmäßig sucht sie das Gespräch auf Demonstrationen. In ihrer Rede, die sie anlässlich ihrer Auszeichnung mit der Goldenen Kamera 2016 hielt, stellte sie klar: "Wenn Sie sich rassistisch äußern, dann sind Sie verdammt nochmal ein Rassist." Dafür wurde sie mit Standing Ovations bedacht.

Auf Twitter reagierte Hayali auf die Nachricht mit "Gänsehaut". Die 46-Jährige schrieb weiter: "Jede Auszeichnung geht mit Verantwortung einher. Ich trage sie gern und in Demut, auch wenn sie manchmal schwer zu ertragen ist ..." Des Weiteren bedankte sie sich bei den Kuratoren sowie der Familie Lübcke.

Der Namensgeber der Auszeichnung, Walter Lübcke, wurde am 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Hauses erschossen. Ermittler gehen davon aus, dass das Motiv des Täters als rechtsextremistisch eingeordnet werden muss. Der Hauptverdächtige im Mordprozess, Stephan Ernst, hat die Tat inzwischen gestanden.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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