"Chicago Fire"-Star

Taylor Kinney: "Jeder weiß, dass es schmerzhaft werden könnte"

von Andreas Schöttl
Die Serie "The Assassination of Gianni Versace" ist am 29. Januar 2018 bei Sky gestartet und handelt von der Ermordung des Modedesigners Gianni Versace im Jahr 1997. Mit dabei: Penelope Cruz als Donatella Versace.
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Die Serie "The Assassination of Gianni Versace" ist am 29. Januar 2018 bei Sky gestartet und handelt von der Ermordung des Modedesigners Gianni Versace im Jahr 1997. Mit dabei: Penelope Cruz als Donatella Versace.  Fotoquelle: obs/Sky Deutschland

Wenn es brennt in der Windy City am Michigansee, sind die heldenhaften Männer und Frauen des Firehouse-51-Departments zur Stelle. Und das nun bereits in der sechsten Staffel. Beim Pay-TV-Sender Universal Channel starten am 19. März 2018 die neuen Folgen von "Chicago Fire". Immer montags, 21 Uhr, ist dann auch wieder Taylor Kinney als Feuerwehrmann Kelly Severide im Einsatz. Der 36-Jährige ist neben Jesse Spencer ("Dr. House") der Star des Dauerbrenners.

Im Interview verrät der Ex-Verlobte von Lady Gaga, dass Sicherheit in den eigenen vier Wänden nicht unbedingt selbstverständlich ist. Vor allem auf frische Batterien sollte jeder immer achten. Und ein Feuerlöscher in greifbarer Nähe wäre auch nicht schlecht.

prisma: Herr Kinney, wie wohnen Sie eigentlich?

Taylor Kinney: Als letzter aus dem "Chicago Fire"-Cast habe ich mir nun auch eine Wohnung in Chicago gekauft. Sie liegt im Stadtteil Near West Side. Ich wohne recht zentral in der City.

prisma: Ihre Wohnung liegt einigermaßen ebenerdig?

Kinney: Direkt im Erdgeschoss ist sie aber nicht. Ein paar Stockwerke nach oben sind es schon.

prisma: Sie wissen doch aber, wenn in Ihrem Haus ein Feuer ausbricht, hätten Sie aus einem höher gelegenen Stockwerk den längeren Weg nach unten.

Kinney: Die Angst vor einem Feuer ausgerechnet in meinem Haus habe ich nun wirklich nicht. So negativ sollte niemand eingestellt sein, dass eine Katastrophe immer und überall passieren könnte.

prisma: Seit 2012 sind sie bei "Chicago Fire" als Feuerwehrmann zu sehen. Diese Rolle als Retter in höchster Not muss doch irgendwie ins Private abfärben, oder?

Kinney: Ich bin auf alle Fälle vorsichtiger geworden. Und ich weiß: Wenn etwas Schlimmes passieren sollte, kann sich ein womögliches Unheil sehr schnell ausbreiten.

prisma: Sie haben Ihre neue Wohnung jetzt aber nicht mit ganz vielen Feuerlöschern ausgestattet?

Kinney: Ich empfehle, Feuerlöscher in erreichbarer Nähe zu haben. Einer ist allemal besser als keiner. Und jeder sollte auf ausreichend Saft in den Batterien der Feuermelder achten. Ich habe einen Gasherd in meiner Wohnung. Lieber passe ich zweimal auf, dass er ausgeschaltet ist, bevor ich außer Haus gehe. Man sollte immer achtsam bleiben. So schwer ist das nicht.

prisma: In der Serie erleben Sie immer wieder gefährliche Situationen. Es sieht oftmals so aus, als würden Sie direkt durch ein Flammenmeer laufen. Ist Ihnen bei den Dreharbeiten schon einmal ein Unfall passiert?

Kinney: Am Set haben wir unglaubliche Stuntleute. Zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen sorgen dafür, dass wirklich niemandem etwas passieren kann – auch wenn oft alles unter Feuer gesetzt wird. Einmal jedoch haben Jesse Spencer (er spielt Lieutenant Matthew Casey, d. Red.) und ich nicht aufgepasst. Wir beide sind gleichzeitig durch eine Tür gestürmt. Ein Fehler! Und das war so zuvor auch nicht abgesprochen. Wir hatten uns also gegenseitig blockiert. Weil alles für den Dreh bereits unter Feuer stand, bekam jeder von uns Brandblasen ab.

prisma: Der Rettungshubschrauber musste aber nicht kommen?

Kinney: Wenn körperlicher Einsatz gefordert ist, kann immer etwas passieren. Das ist zumeist nichts Schlimmes, wenn, dann Kleinigkeiten – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Diese jedoch sind überragend. Aber jeder am Set weiß, dass ein Drehtag immer auch schmerzhaft werden könnte. Nein, ein Rettungshubschrauber kam zu meiner Hilfe aber noch nicht eingeflogen.

prisma: Sie drehen viele Szenen an Originalschauplätzen in Chicago. Was bedeutet Ihnen die Stadt?

Kinney: Eine Episode ist nach etwa acht oder neun Tagen im Kasten. Rund die Hälfte der Zeit sind wir an Außenlocations. Wir drehen im Süden und im Norden der Stadt. Oder am Fluss oder am Michigansee. Chicago an sich ist so zu einem eigenen Charakter geworden. Und ich glaube, die Serie ist inzwischen auch eines der Aushängeschilder der Metropole.

prisma: Woran machen Sie das fest?

Kinney: Vor rund fünf Jahren, zu Beginn der Serie, konnten wir noch überall in der Stadt drehen. Niemanden hat das interessiert. Ganz im Gegenteil! Anwohner hatten sich damals beschwert, wenn wir etwas zu laut waren. Heute hingegen müssen bei Außendrehs die Locations weiträumig abgesperrt werden. Die Fans ...

prisma: Weil alle in die Augen von Taylor Kinney sehen wollen?

Kinney: (lacht) Ja, wahrscheinlich. Producer Derek Haas hat einmal in einem Interview gesagt, wenn Taylor Kinney irgendwo bei einem Außendreh auftauche, käme es zu einem Zuschauerauflauf, als würde Obama erscheinen. Das war natürlich übertrieben. Aber ich kann mich gut an einen Dreh auf der Michigan Avenue erinnern. Viele Touristen waren in der Stadt. Es war Sommer. Als sie uns erkannten, belagerten mehr als 1000 Zuschauer das Set. Die Masse war kaum zu kontrollieren. Sogar die Polizei musste anrücken.

prisma: Das traf sich doch gut. Die Chicago"-Serien haben neben "Fire" auch einen Polizei- und Krankenhaus-Ableger ("Chicago P.D." und "Chicago Med"). Wie versteht man sich eigentlich mit den echten "Kollegen"?

Kinney: Polizisten, vor allem aber Feuerwehrleute, sind immer bei den Dreharbeiten. Nach nunmehr sechs Jahres kennt man sich. Dass sie uns Schauspielern Tipps geben, wie der Einsatz bei einem echten Feuer abläuft, ist normal geworden.

prisma: Keine Beschwerden, wenn wegen der Dramaturgie etwas zu drastisch dargestellt wird?

Kinney: Nein! Die Stadt, die Offiziellen, nicht zuletzt die Feuerwehr unterstützen unsere Dreharbeiten sehr. Themen wie Korruption werden in der sechsten Staffel angesprochen. Darum ging es in Chicago zuletzt wirklich. Keiner der Stadt-Verantwortlichen hatte gemeint, dieses "heiße" Eisen dürfe die Serie nicht behandeln.

prisma: Dann sollten die Stadt-Oberen Ihnen auch die besten Plätze Chicagos verraten haben.

Kinney: Es gibt viele. Erstbesucher sollten sich das Feuerwerk mittwochs oder samstags auf dem Navy Pier nicht entgehen lassen. Dort haben Besucher auch einen überragenden Blick auf die Skyline von Chicago. Es ist ein magischer Ort.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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