Zweiter Fall in der ARD

"Der Irland-Krimi: Mädchenjäger" – Konflikt für Cathrin Blake

von Eric Leimann

Eine junge Studentin aus einer Traveller-Gruppe wird ermordet. Der Tatverdächtige ist ein ehemaliger Patient von Cathrin Blake. Die Kriminalpsychologin gerät in einen Konflikt.

ARD
Der Irland-Krimi: Mädchenjäger
Kriminalfilm • 31.10.2019 • 20:15 Uhr

Als Tinker (abwertend), Traveller oder Pavee bezeichnet man in Irland und Großbritannien das, was man in Deutschland früher mal Zigeuner nannte. Mit den Sinti und Roma hat das fahrende Volk der Insel jedoch nichts gemein. Zwar sind die Traveller ebenfalls gesellschaftlich geächtet, allerdings gehören sie keiner anderen ethnischen Gruppe an. Über Namen und Aussehen kann man sie nicht von "normalen", sesshaften Iren unterscheiden. Dennoch möchte die junge Studentin Maggie (Emma Eliza Regan) in einer Vorlesung Cathrin Blakes (Désirée Nosbusch) lieber nicht sagen, welcher Schicht sie angehört, als ihr die Psychologin im Rahmen ihres Vortrages die entsprechende Frage stellt. Maggie lebt – gegenwärtig – mit ihrer Traveller-Gruppe in einer Wohnwagensiedlung an der malerischen irischen Westküste nahe Galway – wo bekanntlich der neue "Irland-Krimi" spielt.

Als jene Maggie wenig später ermordet und rituell wie eine Puppe drapiert an der See liegt, wird der junge Traveller Nathan Smith (Robert McCormack) verdächtigt, der zudem bei Cathrin Blake in Behandlung war. Nathan war verliebt in Maggie – und er hatte düstere Fantasien. Cathrin Blake gerät in einen Konflikt: Einerseits muss sie ihren Patienten schützen, andererseits gilt es, den Mord an einem Menschen aufzuklären.

Auch der zweite Irland-Krimi entstand unter der Regie des preisgekrönten Regisseurs Züli Aladag ("Brüder") nach einem Drehbuch von Christian Schiller und Marianne Wendt. Der Zuschauer darf sich auf stimmungsvolle, angenehm unkitschige Irland-Bilder sowie eine solide Schwere der Rolle Désirée Nosbuschs freuen. Die holzschnittartigen Drehbücher sowie den etwas ungelenken Versuch, durch eine Mischung von (synchronisierten) irischen und deutschen Schauspielern mehr Authentizität in den neuen Donnerstags-Krimi des Ersten hineinzubringen, gilt es auszuhalten.

Gegenwärtig entstehen in Galway unter demselben Kreativteam die Irland-Krimis drei und vier.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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