Vom Bedürfnis, uns gegenseitig die Schädel einzuschlagen
"Von der Keule zur Rakete – Die Geschichte der Gewalt": So heißt das aktuelle Doku-Großprojekt von ZDFinfo und ZDF-Enterprises. Wer bereits im Titel auf den bekanntesten Schnitt der Filmgeschichte verweist, muss sich viel vorgenommen haben: Dieser findet sich in Stanley Kubricks Werk "2001 – Odyssee im Weltraum", in dem der Regisseur von einer durch die Luft wirbelnden Keule zu einem im Weltraum schwebenden Raumschiff schneidet. Der Weg von der Steinzeit in die Zukunft begann für den Kinovisionär mit der Erfindung eines Tötungswerkzeugs. Die zehnteilige Doku-Reihe widmet sich ebenjener treibenden Kraft in der Entwicklung der Menschheitsgeschichte: dem Bedürfnis, uns gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Am Dienstag, 10. April, zeigt ZDFinfo drei neue Folgen seines Formats.
Die Geschichte der Gewalt steht im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung von Kriegstechnologie, sprich: von Waffen. Ob nun Schwerter und Lanzen, Bomben und Raketen oder Drohnen und Maschinengewehre: Im Erfinden von zerstörerischem Kriegsgerät sah die Menschheit schon immer ihre Königsdisziplin.
Historiker, Psychologen, Physiker, Mediziner und Technikexperten kommen in der Doku-Reihe zu Wort und analysieren unter anderem, inwiefern Erkenntnisse aus militärischen Erfindungen positive Auswirkungen auf den technologischen wie zivilisatorischen Fortschritt hatten. Denn Waffen sorgten nicht nur für Barbarei auf den Schlachtfeldern.
So ist die technologische Weiterentwicklung der Kriegskunst beispielsweise eng verknüpft mit gesellschaftspolitischen Umbrüchen. Und auch medizinische Innovationen sowie die Gründung humanitärer Hilfsorganisationen sind maßgeblich auf die Erfahrungswerte im Zusammenhang mit kriegerischen Auseinandersetzungen zurückzuführen.
Kriegsführung zur See
In den drei neuen Folgen "Krieg zur See", "Schneller als der Gegner" und "Kraft der Zerstörung" verlagert das Format seinen Fokus jedoch wieder in eine martialischere Richtung. Selbstverständlich werden technische Innovationen und kulturhistorische Entwicklungen dennoch nicht ausgeklammert. Unter anderem geht es diesmal um Kriegsführung zur See – von den Kanonen der englischen Seeflotte des 16. Jahrhunderts bis hin zum technisch hochkomplexen Innenleben moderner Torpedos mit integrierter Navigation.
Doch auch die romantisierte (aber tatsächlich unglaublich brutale) Eroberung des Wilden Westens, die maßgeblich mit der Feuerwaffen-Erfindung eines gewissen Samuel Colts verknüpft ist, sowie die blutrünstigen und verheerenden Folgen des Einsatzes von Maschinengewehren, Granaten und Panzern in den beiden Weltkriegen werden thematisiert.
Am Dienstag, 10. April, zeigt ZDFinfo die drei neuen Folgen ab 20.15 Uhr direkt aufeinanderfolgend. Im Vorfeld werden ab 18.45 Uhr bereits zwei der ersten Folgen wiederholt: "Distanzwaffen" und "Angriff aus der Luft".
Quelle: teleschau – der Mediendienst