Thomas Bellut entschuldigt sich für gekreuzigtem Osterhasen
Was darf Satire? Eine Frage, die regelmäßig nach angeblich verletzenden medialen Aktionen aufgerufen wird. Oft geht es dabei um Religion. Aktuellster Fall: Die "heute-show" zeigte einen gekreuzigten Osterhasen – und handelte sich dafür neben zahlreichen Anzeigen auch eine Beschwerde des Christlichen Medienverbunds ein. In der Folge reagierte nun ZDF-Intendant Thomas Bellut mit einer Entschuldigung. Eine Verletzung religiöser Gefühle oder eine Herabwürdigung des Christentums seien "zu keiner Zeit von der Redaktion beabsichtigt oder gar Ziel dieser Satire" gewesen.
Christian Irion, Geschäftsführer des Christilichen Medienbundes, hatte die Programmbeschwerde damit begründet, dass die Satire "eklatant gegen den Programmgrundsatz, die sittlichen und religiösen Überzeugungen in der Bevölkerung 'zu achten' und sie nicht herabzuwürdigen", verstoße. "Das biblische Passions- und Ostergeschehen selbst und die Person des gefolterten und unschuldig hingerichteten Religionsstifters Jesus Christus" würden damit "trivialisiert und ins Lächerliche gezogen". Weiter hieß es: "Der Beitrag der heute-show macht somit den zentralen Glaubensinhalt des Christentums buchstäblich zur Lachnummer".
Als Reaktion auf die Beschwerde habe sich laut Christlichem Medienverbund nun ZDF-Intendant Thomas Bellut in einem Schreiben für die Aktion entschuldigt: Die Show habe beabsichtigt, mit dem Beitrag eine absurde Islamkritik des AfD-Chefs Jörg Meuthen zu kritisieren. Dazu seien als "verstärkendes Stilmittel" die "Bilder der Passionsgeschichte satirisch verfremdet" worden. Bellut, heißt es weiter, könne aber "sehr gut nachvollziehen, wenn Sie sich über diese Art der Darstellung beschweren". Herabwürdigung und Verletzung sei keine Absicht gewesen. Sollten religiöse Gefühle "dennoch verletzt worden sein, bitte ich dies zu entschuldigen", so der Intendant.
Die Satiresendung hatte Anfang April das Bild eines gekreuzigten Osterhasen gezeigt, woraufhin bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Mainz mehrere Strafanzeigen eingingen. Ein Ermittlungsverfahren gegen Moderator Oliver Welke wurde allerdings abgelehnt. Die "heute-show" hatte das fragliche Bild in einem satirischen Beitrag über Ostertraditionen gezeigt. Der Osterhase sei eine "zentrale Figur der christlichen Mythologie", so Moderator Welke. Gezeigt wurden außerdem Szenen, die den Osterhasen beim letzten Abendmahl sowie zusammen mit dem Apostel Judas zeigen.
Quelle: teleschau – der Mediendienst