"You Make It Feel Like Christmas"

Gwen Stefani: Beten für einen Weihnachts-Hit

von Katja Schwemmers

Mit "You Make It Feel Like Christmas" hat sich Gwen Stefani selbst einen Wunsch erfüllt und ein eigenes Weihnachtsalbum aufgenommen. Was das Fest der Liebe für sie bedeutet und was sie sich wünscht, verrät sie im Interview.

Die US-amerikanische Sängerin und Modeikone Gwen Stefani hat mit "You Make It Feel Like Christmas" ihr erstes Weihnachtsalbum aufgenommen. Darauf interpretiert die 48-Jährige Klassiker wie "Jingle Bells" und "White Christmas", sie hat aber auch sechs eigene Weihnachtssongs geschrieben. Für den Titelsong stand Stefani gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Blake Shelton am Mikrofon. Der Country-Superstar macht die No-Doubt-Frontfrau nach ihrer Ehepleite mit Gavin Rossdale wieder glücklich. Beste Voraussetzungen also für ein tolles Weihnachtsfest ...

prisma: Hilft es, in Feiertagsstimmung zu kommen, wenn man ein Weihnachtsalbum aufgenommen hat?

Gwen Stefani: Absolut! Es war so ein freudvolles Projekt und ging mir locker von der Hand. Es ist eine dieser seltenen Erfahrungen, wo keinerlei Druck da ist, weil ich es wirklich nur aus Spaß gemacht habe. Es stand allerdings schon lange auf meiner Bucket-List. Dieses Jahr konnte ich den Wunsch endlich umsetzen.

prisma: Was war Ihnen dabei wichtig?

Stefani: Spaß zu haben und einen Weihnachts-Hit zu schreiben (lacht)! Wenn man erst einmal Erfolg hatte und die Möglichkeit, seine Lebensgeschichte durch die Musik mit anderen Menschen zu teilen, wird das zu so etwas wie einer Sucht. Es ist schwer, das dann nicht immer wieder haben zu wollen. Einen Hit zu haben, bedeutet gleichermaßen Glück, Spaß und Euphorie. Bei einem Weihnachts-Hit bekommt man das Weihnachts-Feeling quasi als Sahne auf dem Kuchen obendrauf. Besser geht's gar nicht.

prisma: In Ihren Weihnachtsliedern klingen vor allem die 50er-Jahre durch. War das Absicht?

Stefani: Als ich mit der Platte anfing, hatte ich keine Ahnung, in welche Richtung ich gehen will. Ich musste erst einmal meinen eigenen Stil analysieren: Ich habe in der Vergangenheit Ska, Reggae, Punk und Dance gemacht, mich also schon in allen möglichen Genres ausgetobt. Anfänglich dachte ich an ein Weihnachtsalbum mit Dance-Songs – jung und peppig eben. Aber das änderte sich, als ich den Produzenten Busbee traf.

prisma: Inwiefern?

Stefani: Dank ihm klingen die Lieder nun wie No Doubt zu der Zeit, bevor wir als Band unseren Durchbruch hatten und unsere Lieder im Radio liefen. Die Songs sind mit Bläsern und Liveband umgesetzt – wie in den alten Tagen. Das weckt in mir nostalgische Gefühle!

prisma: Es gibt so viele Weihnachtsalben mit dem Standard-Repertoire. Ist das der Grund, warum Sie eigene Weihnachtslieder geschrieben haben?

Stefani: Ehrlich gesagt habe ich nicht allzu viel darüber nachgedacht. Und das ist gut so. Denn wenn ich jetzt in der Vorweihnachtszeit überall die Weihnachtslieder höre, dann denke ich, dass es eigentlich schon genug Klassiker gibt. Das Ziel war auf jeden Fall, meine eigenen Songs zu schreiben. Aber es war nicht mein Ansinnen, Weihnachtsmusik neu zu erfinden. Ich wollte nur meinen Teil dazu beitragen. Und der Gedanke, Teil der Weihnachtszeit anderer Leute zu werden, faszinierte mich.

prisma: Das ist also Ihr Traum? Dass Menschen mit Ihrer Musik Weihnachten feiern?

Stefani: Oh ja! Wenn ich mitbekomme, dass Leute Fotos von ihren Familien auf den Social-Media-Kanälen posten; von ihren Kindern, die um den Baum tanzen oder ihn dekorieren, während meine Songs laufen, wird ein Traum für mich wahr. Genau deshalb mache ich das. Ich will Teil ihrer Erinnerungen werden. Festtagserinnerungen prägen sich ein, und wenn dazu meine Musik in den Köpfen ist, ist das echt eine Ehre.

prisma: Was zeichnet einen guten Weihnachtssong aus?

Stefani: Für mich muss dabei ein Gefühl der Nostalgie aufkommen. Es kann ein hoffnungsvolles, glückliches, freudiges Gefühl sein – das funktioniert alles, solange es dich nostalgisch stimmt.

prisma: Ihr Song "Christmas Eve" klingt wie ein Gebet. Sie sind römisch-katholisch erzogen worden. Inwiefern sind Gebete und der Besuch von Kirchen heute noch wichtig für Sie?

Stefani: Ich hatte immer schon einen ausgeprägten Glauben. Das ist etwas, was meine Mutter in mir gesät hat. Auch ich bin durch harte Zeiten im Leben gegangen. Ich habe mich auf den Samen des Glaubens, der in mir gepflanzt wurde, besonnen und versucht, ihn zu stärken. Es half mir. Für ein Gebet in Form von Musik war es jetzt die perfekte Zeit. Denn ich fühle mich mehr denn je verbunden mit meiner spirituellen Seite und meinem spirituellen Bewusstsein. "Christmas Eve" habe ich quasi geschrieben, während ich gerade dabei war zu beten. Die Melodie kam einfach zu mir, ohne dass ich groß darüber nachdenken musste. Das war ein magischer Moment, der sich anfühlte wie ein Weihnachtswunder.

prisma: In "When I Was A Little Girl" singen Sie von Kindheitsträumen. Welche Träume hatten Sie als Kind?

Stefani: Als Kind habe ich eigentlich immer nur davon geträumt, später einem Menschen meine Liebe zu geben. Viele Mädchen fantasieren romantisch davon, wen sie mal heiraten werden. Aber ich hatte meine Eltern als Vorbild: Sie trafen sich in der High School, sind immer noch verheiratet und sehr verliebt – ein perfektes Paar. Einige meiner Wünsche haben sich nicht erfüllt. Andere sind wahr geworden auf eine Weise, die ich mir nicht besser hätte erträumen können.

prisma: Den Song "You Make It Feel Like Christmas" singen Sie im Duett mit Ihrem neuen Lebenspartner, dem Countrysänger Blake Shelton. Wie fühlt sich dieses Lied für Sie an?

Stefani: Wundervoll! Als Blake mir einen ersten Entwurf des Liedes gab, war darauf nur er mit seiner Gitarre zu hören. Aber ich wusste, dass es ein Duett zwischen uns werden muss und habe das Lied dann entsprechend fertiggeschrieben.

prisma: Wie feiern Sie dieses Jahr?

Stefani: Ich werde wohl schwer damit beschäftigt sein zu kochen! Es dreht sich bei uns wirklich alles ums Kochen, Essen und darum, sich an der Gesellschaft des anderen zu erfreuen.

prisma: Haben Sie einen bestimmten Wunsch zu Weihnachten?

Stefani: Wenn ich mit meiner Familie zusammen sein kann, ist das schon genug! Es wäre schön, wenn Weihnachten dieses Jahr in Zeitlupe liefe. Denn nach all den Vorbereitungen geht es immer viel zu schnell vorüber. Ich wünsche mir, dass ich den Moment ausleben und genießen kann und nicht wie üblich durch den Tag hetzen muss.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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