Streaming-Dienst

Joyn ersetzt Maxdome und bekommt Premium-Version

von Eric Leimann

Seit etwa einem Monat ist der neue Streaming-Dienst Joyn online. Ab Winter wird es auch eine Premium-Version geben, Maxdome wird dann eingestellt.

Seit 18. Juni "sendet" Joyn, die neue kostenlose Streaming-Plattform der ProSiebenSat.1-Gruppe und Discovery. Während einer Programm-Pressekonferenz am Donnerstagabend in Hamburg verkündete Geschäftsführerin Katja Hofem, dass "im Winter" auch eine kostenpflichtige Version an den Start gehen wird. In der werde "weitgehend" auf Werbung verzichtet. Maxdome, der bisherige Streaming-Dienst von ProSiebenSat.1, verschwindet dann vom Markt.

Momentan ist Joyn noch eine rein werbefinanzierte Plattform, die allerdings im Gegensatz zum RTL-Konkurrenten TVNOW auch ein sehr umfangreiches Live-Fernsehen mit gegenwärtig 56 Sendern (darunter fast alle ARD- und ZDF-Programme) über eine App bietet. Mit der von Joyn ausgegebenen Losung, dass nicht mehr als drei Minuten Werbung pro Stunde das Programm unterbrechen soll, düfte dieses etwas seltener von – noch automatisch geschalteten und nicht dramaturgisch eingesetzten – Spots unterbrochen werden.

Schon jetzt laufen viele Serien und Filme vorab oder gar exklusiv bei Joyn. So zum Beispiel "Jerks" mit Christian Ulmen und Fahri Yardim, die Grundschul-Comedy "Die Läusemutter" oder der das Bild Michael Jacksons deutlich verändernde Dokumentarfilm "Leaving Neverland". In Zukunft werden sich Sender wie ProSieben oder SAT.1 indes überlegen müssen, ob sie neue fiktionale Programme zum Joyn-Start oder zur "linearen" TV-Premiere bewerben.

Ein Beispiel: Die neue, nach einem ersten Trailer vielversprechend aussehende Comedy-Serie "Frau Jordan stellt gleich" mit Katrin Bauernfeind aus der Feder von "Stromberg"-Autor Ralf Husmann läuft bereits im Herbst bei Joyn, wird aber erst im Frühjahr 2020 im ProSieben-Programm auftauchen. Wenn die Bezahlschranke "zu einem sehr attraktiven Preis", wie Hofem sich vage äußerte, im Winter kommt, sollen in der Premium-Version weitere Programme für Kunden exklusiv oder zumindest früher zugänglich gemacht werden.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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