"Martha und Tommy"

Von Kampfkunst und Klavierspiel

15.02.2021, 06.12 Uhr
von Lara Hunt
Senta Berger und Jonathan Berlin sind "Martha und Tommy".
Senta Berger und Jonathan Berlin sind "Martha und Tommy".  Fotoquelle: NDR/Andrea Hansen/Jan Raiber

Der Film "Martha und Tommy" erzählt die Geschichte von einer Seniorin und einem Studenten, die sich gegenseitig Halt geben, ohne in Klischees abzudriften.

Ältere Nachbarn können ein Segen sein. Die alleinstehende Martha (Senta Berger) kümmert sich gerne um Winnie, wenn sein großer Bruder Tommy (Jonathan Berlin) noch unterwegs ist und er aus der Schule kommt. Hilfe, die Tommy, der den kleinen Bruder großzieht, Jura studiert und zwischendurch noch Geld verdienen muss, gut gebrauchen kann. Trotzdem ist er Martha gegenüber zunächst abweisend. Ob das daran liegt, dass er sein Geld mit semi-legalen Mixed-MartialArts-Kämpfen verdient? Oder hat es etwas mit dem Grund dafür zu tun, dass er seinen Bruder Winnie allein aufzieht?

Martha lässt nicht locker, obwohl – oder vielleicht gerade weil – sie auch ein eigenes Geheimnis hat. Der vom NDR für die ARD produzierte 90-Minüter "Martha und Tommy" nimmt den Zuschauer mit in eine Welt, in der Klavierspiel und Kampfkunst Hand in Hand gehen. Getragen wird er vom Schauspiel von Senta Berger und Jonathan Berlin, die es schaffen, dem Ungesagten Bedeutung zu verleihen. "Ohne, dass es in unserer Geschichte ausgesprochen wird oder werden muss, geht es um Vergebung. Um die Kraft für Vergebung. Nicht nur dem anderen zu vergeben, sondern auch sich selbst. Und das ist wohl das Schwerste", beschreibt es Senta Berger.

Ein paar Unstimmigkeiten bleiben in den Details. Dass Student Tommy schuldenfrei sein muss, um das Sorgerecht für seinen Bruder behalten zu können, wirkt doch etwas an den Haaren herbeigezogen. Blickt man darüber hinweg, ist "Martha und Tommy" eine einfühlsam gespielte Geschichte über Verlust und wie man damit umgeht.

TV-TIPP

  • "Martha und Tommy"
  • Mittwoch, 24. Februar, 20.15 Uhr 
  • ARD

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