Personality-Doku

Original trifft Fälschung: Michael Kessler "ist" ...

von Eric Leimann

Michael Kesslers immer noch unterschätzte Personality-Doku "Kessler ist ..." kehrt mit vier neuen Verwandlungen zurück. Diesmal begegnet der Maskenmann unter anderem – sich selbst.

Wer Prominente abseits ihrer Medien-Persönlichkeit näher kennenlernen will, ohne dabei den Fernsehsessel zu verlassen, für den bietet die Sendung "Kessler ist ..." eine seit Jahren zuverlässig sprudelnde Info-Quelle. Seit 2014 existiert das originelle Format, in dem Schauspieler und Comedian Michael Kessler seinen Gästen so nahe kommt, dass er sich gegen Ende mit perfekter Maske gar in sie verwandelt. In vier neuen Folgen trifft der 51-Jährige diesmal: Startenor Rolando Villazón (Freitag, 4.1., 23.40 Uhr), Comedian Bülent Ceylan (Freitag, 11.1., 23.10 Uhr), Fußball-Schwergewicht Reiner Calmund (Freitag, 18.1., 22.50 Uhr) sowie – sich selbst (Freitag, 25.1., 22.30 Uhr).

Irgendwann ist es auch beim Treffen mit dem großgestigen Tenor, Entertainer, Schriftsteller und Dauer-Hans Dampf Rolando Villazón soweit: Die letzten Minuten des halbstündigen Intensiv-Porträts werden zu einem psychologisch maximal verunsicherndem Moment. Kessler kommt – als fest perfektes – Villazón-Double aus der Maske – und lässt sich vom nervös wartenden Mexikaner Fragen über den Menschen Rolando Villazón stellen. Eine Begegnung mit sich selbst also. Und das auf höchstem Niveau.

Es ist nicht nur die Qualität der Maske und des Schauspiels Michael Kesslers, was "Kessler ist ..." äußerst sehenswert macht. Dazu kommen eine wirklich profunde Recherche sowie einfühlsame Interviews mit den Porträtierten und zumeist einer weiteren Person, die das "Studienobjekt" sehr gut kennt. Am Ende glaubt man stets, einen Prominenten, der einem zuvor mehr oder weniger geläufig war, sehr viel besser zu kennen. Und zwar als Menschen abseits ausgetretener TV-Personality-Klischees.

Nicht selten passiert es, dass Kesslers Gesprächspartner zutiefst verunsichert sind oder ihnen gar die Tränen kommen, wenn sie am Ende sich selbst gegenübertreten. "Die Masken sind immer sehr aufwendig", gibt der 1967 in Wiesbaden geborene Kessler einen Einblick in seine Arbeitsweise. "Ich sitze etwa vier Stunden auf dem Stuhl, bis alles fertig ist. Wir versuchen, uns mit der Maske immer so gut wie möglich an das Gesicht des Gastes anzunähern. Das klappt natürlich nicht immer. Wenn es aber klappt, ist es eine Art magischer Moment. Für mein Gegenüber und für mich."

Wie schon bei Staffel vier werden auch die neuen Folgen keine Vor-Premiere bei ZDFneo erfahren, wie es bei den älteren Folgen üblich war. Auch in der Mediathek stehen die vier jüngsten Kessler-Verwandlungen erst nach ihrer jeweiligen Ausstrahlung beim ZDF am späteren Freitagabend.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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