Gewaltfantasien und Morddrohungen

"Hart aber fair": Michel Abdollahi bezieht Stellung nach Hass-Kommentaren

    Der Journalist Michel Abdollahi sieht sich nach einem Auftritt bei "hart aber fair" wüsten Hasskommentaren ausgesetzt. Nun wehrt er sich auf seine Weise.

    Am Montag diskutierte der Journalist Michel Abdollahi bei "Hart aber fair" mit anderen Gästen zum Thema "Sprachlos, verständnislos, wütend: Wie gespalten ist Deutschland?". Abdollahi ist Deutscher, wurde aber im Iran geboren. Die Debatte war kontrovers, es ging hoch her, aber alles blieb auf einem vernünftigen Gesprächsniveau. Doch bei einem Teil des Publlikums von Frank Plasbergs letztem ARD-Talk dieses Jahres hat Michel Abdollahi mit seinen Aussagen offenbar einen wunden Punkt getroffen, wie die Flut an Hasskommentaren auf der Facebook-Seite von "Hart aber fair" zeigt.

    Abdollahi meldete sich am Dienstagabend in einem eigenen Facebook-Statement zu Wort: "Von Herzen danke für die Gewaltfantasien und Morddrohungen nach meinem Auftritt bei 'hart aber fair'. Wir haben uns sehr amüsiert. Es zeigt, wie rechts-durchsifft die Klientel der 'politischen Talkshows' in Deutschland wirklich ist und wie wichtig es ist, ihnen weiterhin konsequent ins Gesicht zu kotzen", schrieb er sarkastisch.

    Schon in der Sendung schilderte Abdollahi, dass er regelmäßig mit Hassbotschaften und Morddrohungen konfrontiert sei. Selbstverständlich müsse man die Sorgen der Menschen ernst nehmen, sagte er. Aber es könne nicht sein, "dass diese Sorgen als Deckmantel für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus missbraucht werden". Sein bestes Mittel gegen den Hass verriet er dabei auch gleich: "Je schlimmer die Nachricht ist, umso besser ist es zu antworten." Schließlich sei Reden "die allerbeste Wahl, wenn auch die mühsamste". Nicht selten würden sich die Angesprochen dann "peinlich berührt" bei ihm entschuldigen ...

    Nun sind, wie man weiß, in einem Facebook-Forum Entschuldigungen eher selten zu lesen, und peinlich berührt ist dort auch niemand. Abdollahis Post liest sich dahingehend unmissverständlich. "Wer wissen möchte wie es ist, in Deutschland 2018 als Deutscher im 'Das Erste' aufzutreten und Dingen wie Seehofers Satz 'Die Migration ist die Mutter aller politischen Probleme' oder 'Es hat in Sachsen keine Hetzjagd gegeben, vielleicht nur eine' vehement zu widersprechen und wer einen Einblick davon haben möchte, wie viele Menschen in diesem Land uns Migranten (und ALLEN anderen Andersdenkenden) gerne in Konzentrationslagern sehen würden, sei ein Besuch auf der Facebook-Seite von 'hart aber fair' ans Herz gelegt. Wir lassen uns dieses Land nicht von euch einfältigen Rassisten kaputtmachen", ließ der Autor und Journalist wissen, nicht ohne noch ein "#DankeAfD" hinterherzuschicken.


    Quelle: teleschau – der Mediendienst

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