Fragwürdige Investitionen

"Paradise Papers": U2-Sänger Bono zeigt Reue

Am vergangenen Sonntag veröffentlichten Medien weltweit die sogenannten "Paradise Papers". In den geleakten Dokumenten, die der "Süddeutschen Zeitung" zugespielt wurden, fand sich auch der Name des U2-Sängers Bono. Jetzt erklärte sich der 57-Jährige.

Paul David Hewson, so der richtige Name des Musikers, sei an Investitionen an einem litauischen Einkaufszentrum beteiligt. Gelaufen seien diese Investments über Firmen in den Steuerparadiesen Malta und Guernsey. In einer Stellungnahme, aus der der britische "Guardian" zitiert, zeigte sich Bono nun "extrem erschüttert" über die Vorwürfe.

Ihm sei versichert worden, dass alles mit rechten Dingen abgelaufen sei. "Sollte das aber nicht der Fall sein, dann möchte ich dasselbe Wissen haben wie die Steuerbehörden, und ich begrüße die Untersuchungen, die sie vornehmen werden." Er nehme die Vorwürfe "sehr ernst" und begrüße die Zeitungsberichte über die "Paradise Papers". Außerdem fordert Bono öffentlich einsehbare Register in Steuerparadiesen wie Guernsey.

Wie der "Guardian" schreibt, sei das finanzielle Engagement von Bono "nicht illegal". Das Geschäftsmodell sei aber wohl darauf ausgerichtet gewesen, Steuerabgaben zu umgehen.

Bono war in der Vergangenheit stets auf sein Saubermann-Image bedacht, engagierte sich etwa für einen Schuldenerlass für afrikanische Staaten und bezahlbare HIV-Medikamente. Vor rund zehn Jahren waren er und seine Band allerdings schon einmal in die Kritik geraten: Damals hatten U2 ihren Firmensitz von Irland in die Niederlande verlagert, um Steuern zu sparen. "Geschäft ist Geschäft", rechtfertigte sich der 57-Jährige damals im irischen Fernsehen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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