"Mephisto" und "Aschenbrödel"-König

Schauspieler Rolf Hoppe im Alter von 87 Jahren gestorben

16.11.2018, 10.01 Uhr
Rolf Hoppe (mit Karin Lesch) im Märchenklassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Die ARD zeigt den Film an Heiligabend um 12 Uhr, zudem wird er an den Feiertagen in den Dritten Programmen laufen.
Rolf Hoppe (mit Karin Lesch) im Märchenklassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Die ARD zeigt den Film an Heiligabend um 12 Uhr, zudem wird er an den Feiertagen in den Dritten Programmen laufen.  Fotoquelle: WDR/Degeto

    An den Feiertagen wird er als König von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" wieder Dauergast in Deutschlands Wohnzimmern sein. Im Alter von 87 Jahren ist Schauspieler Rolf Hoppe gestorben.

    Der Schauspieler sei friedlich entschlafen, teilte seine Familie über das Hoftheater Dresden mit. Hoppe hatte in seinem Leben über 400 Rollen gespielt. Seinen großen Durchbruch hatte er in "Mephisto", der Film von Istvan Szabo wurde 1982 sogar mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. 

    Als er durch seine Göring-Darstellung in "Mephisto" einem internationalen Publikum bekannt wurde, hatte er in der DDR bereits mehr als 90 (!) Kino- und TV-Filme beziehungsweise Serien hinter sich. Hoppe wurde fortan immer wieder als Bösewicht besetzt, unter anderem in mehreren Folgen der "Tatort"-Reihe im Ersten. "Einen Kindermörder würde ich nie spielen", schränkte er allerdings ein. Weitere große Auftritte hatte Hoppe in Volker Schlöndorffs Thriller "Palmetto – Dumme sterben nicht aus" und in "Frühlingssinfonie" von Peter Schamoni.

    Viele Zuschauer verbinden Rolf Hoppe dennoch vor allem mit seiner Rolle in dem Weihnachtsklassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", in dem er den König verkörperte. Das Märchen wird Jahr für Jahr gleich mehrfach an den Feiertagen im Fernsehen gezeigt, so sehr lieben die Zuschauer die tschechoslowakisch-ostdeutsche Co-Produktion.

    Hoppe, der im thüringischen Ellrich geboren wurde, war Familienmensch, Pferdeliebhaber und mit Leib und Seele Dresdner. Am Rande von Dresden hatte er sich 1995 einen alten Bauernhof gekauft und dort sein eigenes Theater gegründet, Hoppes Hoftheater Dresden.

    "Ich bin erschüttert über den Tod Rolf Hoppes. Er gehört für mich zu den ganz großen deutschen Schauspielern der letzten 60 Jahre. Er war wandelbar, in jeder Rolle wieder neu, als Märchenkönig und auch als Nazigeneral. Er war nie eindimensional, sondern enorm vielschichtig, ob in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" oder als "Der Hauptmann von Köpenick". Beeindruckend schaurig war es, wie er den Hermann Göring in Mephisto spielte, ein Meisterwerk und zurecht mit dem Oscar prämiert", sagte Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) in einer Mitteilung: "Ein bodenständiger Weltstar aus Dresden ist von uns gegangen." 


    Quelle: areh

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