Flop mit Ansage

Til Schweigers "Off Duty": Schwächste "Tatort"-Quote seit Jahren

Nick Tschillers (Til Schweiger) persönlichster Fall führt den Kriminalhauptkommissar aus Hamburg auf eine Odyssee durch halb Europa.
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Nick Tschillers (Til Schweiger) persönlichster Fall führt den Kriminalhauptkommissar aus Hamburg auf eine Odyssee durch halb Europa.  Fotoquelle: © 2016 Warner Bros. Ent. Alle Rechte vorbehalten.

Der Star selbst hatte es kommen sehen. "Ich weiß, wie das jetzt ausgeht", echauffierte sich Til Schweiger im Gespräch mit "Bild" über die Programmierung seines Kino-"Tatorts" im Sommerloch während der Fußball-WM. "Der Film wird vielleicht drei oder vier Millionen Zuschauer machen, und dann schreiben alle: Der 'Tatort' ist im Kino gefloppt, jetzt floppt er auch im Fernsehen."

Nun, "drei oder vier Millionen" sind es zwar nicht geworden. Aber mit 5,34 Millionen Zuschauern fuhr der Action-lastige Überlängenkrimi "Tschiller – Off Duty" tatsächlich die schwächste "Tatort"-Quote seit Jahren ein. Sogar die historisch schwachen 5,92 Millionen Zuschauer vom Weimarer "Tatort" am gleichfalls "undankbaren" zweiten Weihnachtstag wurden unterboten. Auch der Marktanteil von 18,6 Prozent fiel für Sonntagskrimi-Verhältnisse dürftig aus. Alleine mit der Urlaubsabwesenheit vieler Stammzuschauer während der Ferienzeit lässt sich der Misserfolg also nicht erklären.

Besonders bitter für Til Schweiger, der von der ARD schwer enttäuscht ist ("Anerkennung geht anders"): Bereits auf der Leinwand hatte der erste Kino-"Tatort" seit der Schimanski-Folge "Zabou" (1987) keinen Erfolg. Mit knapp 280.000 Besuchern blieb die acht Millionen Euro teure Produktion (Buch: Christoph Darnstädt, Regie: Christian Alvart) hinter den Erwartungen zurück. Die Kritiken fielen wie bei Schweiger-Filmen nicht unüblich gemischt aus. Den Geschmack des "Tatort"-Publikums hat die an James Bond erinnernde Action-Orgie scheinbar nicht so recht getroffen.

Den ungewöhnlichen Sendeplatz im Hochsommer, während der sonst mit Wiederholungen bestückten "Tatort"-Sommerpause, erklärte die ARD übrigens mit der Überlänge des Films. Bei einer Spielzeit von 130 Minuten habe er nur an einem Sonntag laufen können, an dem im Anschluss keine Ausgabe des Polit-Talks "Anne Will" geplant sei. Trotz der Verstimmungen zwischen Sender und Star wird es mit dem Hamburger Kommissar Nick Tschiller weitergehen. Derzeit wird ein Drehbuch für einen neuen Fall entwickelt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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