Schweden – wie Bullerbü durch Corona wieder populär wurde
In den Städten lag die Anzahl der Corona-Toten in Schweden höher als in anderen Ländern. Viele Menschen zog es deshalb zurück aufs Land, wie eine ARD-Reportage zeigt.
In ihren "Bullerbü"-Romanen beschreibt Astrid Lindgren (1907 – 2002) das Leben auf dem Land wie ein fast schon perfektes Idyll. Tatsächlich aber war auch in Schweden auf dem Dorfe in der Provinz schon längst nichts mehr los. In Orten wie Gustavsfors an der Grenze zwischen Dalsland und Värmland oder auf Halbinsel Mossviken haben Lisa, Lasse oder Bolle keine Abenteuer mehr erlebt. Sie waren mit ihren Eltern in die große Stadt gezogen.
Im Zuge der Corona-Pandemie, während der in dem skandinavischen Land mehr Freiwilligkeit statt Zwang zählt, erlebt Bullerbü jedoch ein erstaunliches Comeback. Viele Schweden suchen ein Sommerhaus als Zufluchtsort. Während gerade in den Großstädten die Anzahl der Toten infolge des Virus höher lag als in den Nachbarländern, zog es viele zurück aufs Land.
Für seine "Weltspiegel-Reportage" hat sich der ARD-Skandinavien-Korrespondent Christian Stichler auf eine ausgiebige Landpartie gemacht. Er zeigt plötzlich wieder aufblühende Landschaften in der schwedischen Provinz. Menschen wie Ingela André und ihr Mann Nils beispielsweise kamen mit ihrem kleinen Landhandel zuletzt kaum über die Runden. Nun haben sie wieder alle Hände voll zu tun. Durch Zuzug in das ehemals verschlafene Gustavsfors und zusätzliche Sommergäste aus der Stadt erreicht ihr Laden nunmehr 50 Prozent mehr Umsatz.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH