"Wölfe" auf ARTE

Der König und die Frauen

von Sven Hauberg

Opulente, aber etwas zäh erzählte Serie über König Heinrich VIII, die ARTE nun nach guten Quotenerfolgen in der Wiederholung zeigt.

ARTE
Wölfe (1/6)
Serie

Ein Mann, der sechsmal verheiratet war – klingt nach Stoff für eine Seifenoper. Wenn dieser Mann aber Heinrich VIII. ist und zwei seiner Frauen hinrichten ließ, dann schreit das vielmehr nach historischer Serie. Die BBC-Produktion "Wölfe" konzentriert sich auf wenige Jahre im Leben des Königs, stellt aber zwei weitere Figuren ins Zentrum der Handlung: Kardinal Thomas Wolsey (Jonathan Price) und seinen Anwalt Thomas Cromwell (Mark Rylance). Gemeinsam leben sie in Nordengland im Exil, weil es ihnen nicht gelungen war, die Ehe des Königs, gespielt von "Homeland"-Star Damian Lewis, mit Katharina von Aragon vom Papst annullieren zu lassen, obwohl sie ohne männlichen Nachwuchs geblieben ist. Mit Hilfe von Anne Boleyn (Claire Foy) wollen Wolsey und Cromwell das Vertrauen des Königs wiedergewinnen.

Hervorragende Darsteller

"Wölfe" ist eine sehr gemächlich erzählte Serie, die mit ihrer langsamen Dramaturgie beinahe antiquiert wirkt. Und sie ist ein Fest für die Sinne, dank hervorragender Darsteller und einer opulenten Ausstattung. Aber "Wölfe" ist auch ein wunderbares Beispiel dafür, wie Kritikermeinung und Publikumsgeschmack oftmals auseinanderklaffen: Während die britische Presse uneingeschränkt Lob für die Serie fand, fielen die Zuschauerzahlen bereits nach der ersten Folge deutlich.

ARTE strahlte die Serie bereit im vergangenen Jahr aus – knapp 600.000 Zuschauer sahen zu Beginn zu, die Quote lag bei für ARTE-Verhältnisse famosen 1,8 Prozent. Noch höher lagen die Einschaltzahlen beim spät gesendeten Finale – hier erreichte "Wölfe" gar 2,1 Prozent der älteren Zuschauer.

Der Erfolg spornte ARTE an, die sechs Teile nun abermals zu zeigen: Am Donnerstag, 17. August, strahlt der deutsch-französische Kanal ab 20.15 Uhr die Teile eins bis drei an einem Stück aus, die restlichen drei Episoden folgen eine Woche später (24.8., ab 20.15 Uhr).


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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