ZDF-Doku

37°: Verzockt – Wenn Glücksspiel zur Sucht wird: Einblicke ins Leben von Erkrankten

27.07.2021, 08.43 Uhr
von Christopher Schmitt

In der neuen 37°-Dokumentation im ZDF wird die Welt von Spielsüchtigen beleuchtet. Für Außenstehende sind die Probleme oftmals schwer nachzuvollziehen, für die Erkrankten können sie Existenz zerstören. Das Glücksspiel-Sucht wird am Dienstag (27. Juli) beleuchtet. 

ZDF
37°: Verzockt – Wenn Glücksspiel zur Sucht wird
Reportage • 27.07.2021 • 22:30 Uhr

Die Zuflucht findet sich in blinkenden Lichtern, die Belohnung in Form eines Geldregens. Und wenn der nicht jetzt kommt, kommt er doch bestimmt beim nächsten Spiel. Die Logik von Spielsüchtigen ist für Außenstehende oft schwer zu verstehen, doch für rund 200.000 pathologische Spielerinnen und Spieler ist der befriedigende Rausch zu verlockend – für manche selbst dann noch, wenn er in den finanziellen oder persönlichen Abgrund führt. Die "37°"- Reportage "Verzockt – Wenn Glücksspiel zur Sucht wird" von Katja Aischmann und Volker Schmidt widmet sich betroffenen Menschen. Am häufigsten handelt es sich um junge Männer, meist müssen sie mit einem geringen Einkommen auskommen.

Wie schnell der gierige Automat den Inhalt des Geldbeutels frisst, weiß Amir zu berichten. Der 16 Jahre lang spielsüchtige Protagonist schmiss insgesamt eine halbe Million Euro in die blinkenden Glücksmaschinen – in manchen Nächten alleine 10.000 Euro – immer in der Hoffnung auf den großen Gewinn. Seinen Freundinnen und Freunden erzählte er von Reisen um die ganze Welt, doch in Wahrheit trat er keine einzige davon an. Elenie hingegen hatte als Heranwachsende Probleme zu Hause und betrachtete den Automaten als besten Freund. Heute kämpft sie in einer Suchttherapie mit Pferden und Malen gegen das Bedürfnis an, sich wieder dem Rausch hinzugeben.

Alles begann an der Autobahnraststätte

Der Beginn von Volkers Spielsucht klingt im ersten Moment regelrecht romantisch: Mit elf Jahren kehrte er mit seinen Eltern auf einer Autobahnraststätte ein und war sofort fasziniert von der blinkenden Maschine. Als er an jenem Tag sein Taschengeld in den Schlitz warf, war ihm sicher noch nicht klar, dass er damit 23 Jahre Spielsucht und ein echtes Doppelleben begründen würde. 300.000 Euro betrug sein finanzieller Verlust, mindestens genauso schwer wog aber der Verlust seiner Freunde und das regelmäßige Belügen seiner Familie.

Heute möchte Volker anderen Spielsüchtigen sowie deren Angehörigen helfen. In der "ZDFzeit"-Reportage kommt es zur Begegnung mit Adrian. Dessen Sohn nahm sich aufgrund seiner Spielsucht das Leben und seitdem versucht er zu verstehen, welche Motive ihn zu dieser Tat trieben.

37°: Verzockt – Wenn Glücksspiel zur Sucht wird – Di. 27.07. – ZDF: 22.30 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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