Hinweise führten zum Erfolg

Diese Cold Cases wurden durch "Aktenzeichen XY" aufgeklärt

28.11.2024, 10.58 Uhr
von Oliver Preickschath
Mithilfe der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ wurden zahlreiche Kriminalfälle aufgeklärt. Sogar bei Cold Cases konnten Hinweise zum Durchbruch führen.
Mithilfe der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ wurden zahlreiche Kriminalfälle aufgeklärt. Sogar bei Cold Cases konnten Hinweise zum Durchbruch führen.   Fotoquelle: © ZDF/SaskiaPavekP, Honorarfrei - nur für diese Sendung bei Nennung ZDF und SaskiaPavekP.

In der ZDF-Fahndungsserie „Aktenzeichen XY… ungelöst“ sind Kriminalfälle zu sehen, die mithilfe der Öffentlichkeit aufgeklärt werden sollen. Teilweise können die Zuschauerinnen und Zuschauer wichtige Hinweise zur Aufklärung der vorgestellten Fälle liefern. Hierbei werden nicht nur aktuelle Straftaten vorgestellt und mithilfe der Hinweise aus der Bevölkerung gelöst, sondern es werden auch Kriminalfälle aufgeklärt, die von den Ermittlern bereits zu den Akten gelegt wurden, sogenannte Cold Cases. Hier gibt es eine Auswahl an diesen vermeintlich unlösbaren Fällen.

Verjährung spielt eine wichtige Rolle

Im deutschen Strafgesetzbuch werden verschiedene Straftaten mit unterschiedlichen Verjährungsfristen belegt. Bei einem Cold Case handelt es sich fast ausschließlich um ein Tötungsdelikt, da Mord nach deutschem Recht nicht verjähren kann. Aus diesem Grund können Fälle, bei denen die Ausstrahlung teilweise erst Jahrzehnte nach der Straftat stattfand, trotzdem mithilfe der Zuschauer geklärt werden.

Toter in der Sandgrube

Knapp 23 Jahre nachdem eine nackte, männliche Leiche in einer Sandgrube im Kreis Kleve gefunden wurde, konnte der Tatverdächtige 2021 auf die Anklagebank gebracht werden. Den entscheidenden Hinweis lieferte der Bruder eines mutmaßlichen Täters. Dieser meldete sich noch während der Sendung am Hinweistelefon und konnte das bisher nicht identifizierte Opfer, den Tathergang und die Beteiligten benennen. Der Tatverdächtige habe das Opfer aus Habgier erdrosselt, nachdem sein bereits verstorbener Mittäter dieses zuvor mit einem Hammer mehrfach geschlagen hatte. Die Hinweise brachten nicht nur den Täter ins Gefängnis, sondern auch den Angehörigen, darunter die Ehefrau und die zwei gemeinsamen Kinder, Gewissheit. Diese glaubten bis zuletzt, dass sich das Opfer ins Ausland abgesetzt hatte.

Fall nach 35 Jahren aufgeklärt

Im Jahr 1988 wurde die 24-jährige Petra Nohl während der Karnevalstage erwürgt und ausgeraubt. Sie war nach dem Besuch einer Diskothek allein auf dem Heimweg, als sie ihrem unbekannten Angreifer begegnete. Nachdem der Fall im Dezember 2022 bei „Aktenzeichen XY“ ausgestrahlt wurde, meldete sich umgehend ein Zuschauer. Dieser gab sich als Zeuge aus der Tatnacht zu erkennen und lieferte den entscheidenden Hinweis. Am 15. Februar 2023, genau 35 Jahre nach der brutalen Straftat, konnte der Täter gefasst werden.

Tödlicher Raubüberfall kurz vor Weihnachten

Im Jahr 2005 ereignete sich kurz vor den Weihnachtsfeiertagen ein schrecklicher Raubmord in Trier. Der Depotleiter eines Paketdienstes wurde beim Verlassen des Firmengeländes von Unbekannten angegriffen und getötet. Daraufhin erbeuteten die Täter mit dem Schlüssel des Opfers Bargeld aus einem Tresor auf dem Gelände. Durch die Ausstrahlung des Mordfalls bei „Aktenzeichen XY“ im Jahr 2014 konnten die Ermittler entscheidende Hinweise erhalten, die bis dahin gefehlt hatten. Die Ermittlungen dauerten noch ein weiteres Jahr an, bevor vier Verdächtige angeklagt wurden. Drei der vier Tatverdächtigen wurden verurteilt und sitzen langjährige Haftstrafen ab.

Täter überführt sich selbst

Fast 40 Jahre nach dem grausamen Mord an der 15-jährigen Jutta Hoffmann konnte der Tatverdächtige zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt werden. Die Schülerin wurde im Juni 1986 im hessischen Lindenfels auf ihrem Heimweg in einem Wald vergewaltigt und erstochen. Die DNA-Spuren des verurteilten Sexualstraftäters konnten 35 Jahre nach der Tat auf einem Spaten, der zum Vergraben der Leiche verwendet wurde, gefunden werden. Zu einer Verurteilung waren die Beweise jedoch noch nicht ausreichend. Aus diesem Grund bauten verdeckte Ermittler Kontakt zu dem Tatverdächtigen auf. Als im März 2023 der Fall bei „Aktenzeichen XY“ präsentiert wurde, saß der Täter, der sich bereits in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik befand, zusammen mit einem verdeckten Ermittler vor dem Fernsehen. Dabei nannte dieser Täterwissen und konnte weitere belastende Indizien liefern. Diese konnten dann verwendet werden, um dem mittlerweile 62-Jährigen den Prozess zu machen und ihn wegen Mordes zu verurteilen.

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