"Himmelhoch"

"Der Ranger – Paradies Heimat": zwei neue Film im Ersten

von Hans Czerny

Der emsige Ranger Jonas hat sich mit seiner Julia versöhnt und kann sich nun wieder dem Kampf für Wald und Tiere widmen. Ein wenig bleibt das Melodram dabei auf der Strecke.

ARD
Der Ranger – Paradies Heimat: Himmelhoch
Heimatfilm • 04.02.2022 • 20:15 Uhr

Wer die skurrile Beziehung des Wildhüters Jonas Waldek (Philipp Danne, "In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte") zu seinem heimlichen Vater, dem stets die Natur bedrohenden Unternehmer Karl Nollau (Matthias Brenner), einigermaßen geschluckt hat, darf sich im siebten und achten Film der ARD-Freitagsreihe "Der Ranger – Paradies Heimat" ganz der Waldarbeit und der Betreuung mutterloser Tiere widmen. Es gibt viel zu lernen für Jung und Alt im Tannengrün der Sächsischen Schweiz. Aber auch private Schicksale spielen mit. Diesmal trifft es ein Pärchen, das zum Tannenzapfenpflücken angereist ist. Es wird von einem früheren Freund der Liebsten äußerst hartnäckig verfolgt. Bei der Arbeit in den Tannenwipfeln kommt zu allem Übel heraus, dass Laura Bothe (Gilulia Goldhammer) an Multipler Sklerose leidet.

Man erfährt hier so einiges – etwa, dass die Weißtannensamen, die sie mit Seil und Karabinerhaken hoch in den Wipfeln pflücken, für viele tausend neue Tannen reichen. Auch lernt man endlich einmal eine Bache (weibliches Wildschwein) von einer Boofe (Höhle oder Felsenüberhang) zu unterscheiden. Wer sich, wie die genervten Liebenden im Film, in eine Boofe zurückzieht, hat zwar große Chancen, seinem Stalker zu entkommen, setzt sich dafür aber der Gefahr aus, von grunzenden Wildschweinen aufgespürt zu werden. Dann lieber doch die drolligen Luchse, die daheim bei Emilia (Liza Tzschirner) darauf warten, ausgewildert zu werden.

Eine Biogas-Anlage im Naturschutzgebiet

Die Sache mit dem Zapfenpflücker-Pärchen dreht sich arg im Kreise, für Joscha Kiefer ist es offensichtlich kein Leichtes, als Ex-Freund den ewig stalkenden Spielverderber zu geben, auch wenn er letztlich den großzügigen Entsager spielen darf. Eher an den Rand gedrängt wird dabei leider die Frage, wie es mit dem Ranger selbst und seiner Partnerin Emilia weitergeht. Alle haben allerdings genug damit zu tun, einen erneuten Angriff des unermüdlichen örtlichen Investors Karl Nollau abzuwehren. Diesmal führt er nicht weniger im Schilde als die Errichtung einer bedrohlichen Biogas-Anlage im Naturschutzgebiet.

Wäre da nicht die rockige Begleitmusik und führten nicht die üppig eingesetzten spektakulären Drohnenflüge die Schönheit der Sächsischen Schweiz in schöner Regelmäßigkeit vor Augen (Regie: Thomas Jauch) – es könnte einen glatt die Sehnsucht nach den guten alten Heimatknüllern des vergangenen Jahrhunderts überkommen. Es müsste ja nicht gleich der "Förster vom Silberwald" als Vorbild dienen, aber etwas mehr melodramatischer Gefühlskitsch dürfte es auch bei den sächsischen Schweizern sein.

Der Ranger – Paradies Heimat: Himmelhoch – Fr. 04.02. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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