"Mama, das ist für dich"

Gewinner beim Deutschen Fernsehpreis: Markus Lanz dankt seiner Mutter

Am Donnerstag wurde der 22. Deutsche Fernsehpreis in Köln verliehen. Moderator Markus Lanz war einer der Preisträger und widmete die Auszeichnung einer ganz besonderen Person.

Es war durchaus ein kleiner Befreiungsschlag: Am vergangenen Donnerstag wurde im Kölner Tanzbrunnen der 22. Deutsche Fernsehpreis verliehen. Nachdem die Verleihung im vergangenen Jahr wegen Corona ausgefallen war, war es für viele Prominente der erste Gang über den Roten Teppich seit anderthalb Jahren. Unter der Moderation von Barbara Schöneberger wurden die Programmbereiche Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport in insgesamt 28 Kategorien geehrt. Eine der wohl herzlichsten Dankesreden kam dabei von dem ZDF-Moderator Markus Lanz.

Der 52-Jährige erhielt den Preis für die "Beste Information". Seine Talkshow "Markus Lanz" hatte sich dabei gegen die Politmagazine "Frontal" (ZDF) und "Panorama" (ARD/NDR) durchgesetzt. In seiner Sendung, erklärte Lanz, habe er oft mit Menschen zu tun, die auf jede Frage die richtige Antwort hätten. "Unser Job ist es im Grunde, auf jede Antwort die richtige Frage zu finden." Das gehe nur mit einer guten Redaktion, der er damit dankte. Zum Abschluss wurde er persönlich: "Ich weiß, dass in den Südtiroler Bergen jetzt eine ältere Dame sitzt mit 87, die es nicht leicht hatte im Leben und der ich sehr, sehr viel verdanke", erklärte er: "Mama, das ist für dich."

Joko Winterscheidt zweimal ausgezeichnet

Der ProSieben-Moderator Joko Winterscheidt durfte sich gleich über zwei Auszeichnungen freuen: Zusammen mit seinem Kollegen Klaas Heufer-Umlauf (37) wurde der 42-Jährige zunächst mit dem Preis Bestes Infotainment geehrt. Unter dem Titel "Joko & Klaas – Live: Pflege ist #NichtSelbstverständlich" (ProSieben) hatten die beiden Ende März den Arbeitstag einer Pflegekraft in Echtzeit mit der Kamera begleitet und ab 20.15 Uhr bis spät in die Nacht live ausgestrahlt. In der Kategorie Beste Unterhaltungsshow wurde anschließend die von Winterscheidt erfundene Quizshow "Wer stiehlt mir die Show?" (ProSieben) ausgezeichnet. "Tausend Dank, wirklich", freute sich der Moderator: In der Sendung, in welcher der Quizmaster seinen Job gegen vier Kandidaten verteidigen muss, stecke unglaublich viel Zeit.

Weitere Auszeichnungen gingen unter anderem an Petra Schmidt-Schaller und Sascha Alexander Geršak (Beste Schauspielerin und Bester Schauspieler im ARD-Mehrteiler "Die Toten von Marnow"), das WDR-Format "Freitagnacht Jews" (Beste Comedy/Late Night) sowie den ARD/BR-Mehrteiler "Oktoberfest 1900" (Bester Mehrteiler). Als Bester Fernsehfilm wurde die ARD-Degeto-Produktion "Für Immer Sommer 90" ausgezeichnet. Der Ehrenpreis der Stifter ging dieses Jahr an den Entertainer Hape Kerkeling.

Der Deutsche Fernsehpreis wird von RTL, ZDF, Sat.1, ARD und der Deutschen Telekom gestiftet. Für die Nominierungen zeigte sich eine unabhängige Fachjury unter dem Vorsitz des Produzenten Wolf Bauer verantwortlich. Es wurden Sendungen und Formate aus dem Zeitraum vom 1. Mai 2020 bis 30. Juni 2021 berücksichtigt. RTL übertrug die Open-Air-Gala ab 20.15 Uhr zeitversetzt.

Die Gewinnerinnen und Gewinner im Überblick

Fiktion:

  • Bester Fernsehfilm "Für immer Sommer 90"(ARD/Degeto/Florida Film)
  • Bester Mehrteiler "Oktoberfest 1900" (ARD/BR/Degeto/WDR/MDR/Zeitsprung Pictures/ Violet Pictures/Amalia Film/Maya Production)
  • Beste Drama-Serie "Para – Wir sind King" (TNT/W&B Television)
  • Beste Comedy-Serie "Das letzte Wort" (Netflix/Pantaleon Films)
  • Beste Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller für "Die Toten von Marnow" (ARD/NDR/Degeto/ Polyphon/made in munich)
  • Bester Schauspieler Sascha Alexander Geršak für "Die Toten von Marnow" (ARD/NDR/Degeto/Polyphon/ made in munich) und "Polizeiruf 110: Der Verurteilte"(ARD/MDR/filmpool fiction)
  • Beste Regie Fiktion Özgür Yildirim für "Para – Wir sind King" (TNT/W&B Television)
  • Bestes Buch Fiktion Jantje Friese für "Dark" (Netflix/Wiedemann & Berg/Dark Series)
  • Beste Kamera Fiktion Leah Striker für "Unbroken" (ZDFneo/Network Movie)
  • Bester Schnitt Fiktion Christoph Cepok, Rainer Nigrelli, David Wieching für "How to Sell Drugs Online (Fast)" (Netflix/btf)
  • Beste Musik Fiktion Michael Klaukien für "Oktoberfest 1900" (ARD/BR/Degeto/WDR/MDR/ Zeitsprung Pictures/Violet Pictures/Amalia Film/Maya Production)
  • Beste Ausstattung Fiktion Oliver Hoese (Szenenbild), Maria Schicker (Kostüm), Gregor Eckstein und Jeanette Latzelsberger (Maske) für "Das Geheimnis des Totenwaldes" (ARD/NDR/Degeto/Conradfilm/Bavaria Fiction)

Unterhaltung:

  • Beste Unterhaltung Show "Wer stiehlt mir die Show?" (ProSieben/Florida Entertainment)
  • Beste Comedy/Late Night "Freitagnacht Jews" (WDR/Turbokultur)
  • Bestes Factual Entertainment "Showtime of my Life – Stars gegen Krebs" (VOX/Seapoint Productions)
  • Beste Unterhaltung Reality "Princess Charming" (TVNOW/VOX/Seapoint Productions)
  • Beste Moderation/Einzelleistung Unterhaltung Andrea Kiewel für "ZDF-Fernsehgarten" (ZDF)
  • Beste Regie Unterhaltung Frank Lieberich für "Catch! Die Deutsche Meisterschaft im Fangen" (SAT.1/LuckyPics/Brainpool)
  • Bestes Buch Unterhaltung Jan Böhmermann, Markus Hennig, Hanna Herbst für "ZDF Magazin Royale" (ZDF/Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld)
  • Beste Ausstattung Unterhaltung Michael König (Setdesign), Kaja Manenbach (Szenenbild) für "ZDF Magazin Royale"(ZDF/Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld)

Information:

  • Beste Information "Markus Lanz" (ZDF/Mhoch2 TV/Fernsehmacher)
  • Bestes Infotainment "Joko & Klaas – Live: Pflege ist #nichtselbstverständlich" (ProSieben/Florida Entertainment)
  • Beste Dokumentation/Reportage "Schwarze Adler" (Amazon/ZDF/Broadview TV)
  • Beste Doku-Serie "Charité intensiv – Station 43" (RBB/ARD-Mediathek/Docdays Productions)
  • Beste Moderation/Einzelleistung Information Anja Reschke für "Panorama" (ARD/NDR)
  • Beste Kamera Info/Doku Alexander Gheorghiu für "Höllental" (ZDF/Kundschafter Filmproduktion)
  • Bester Schnitt Info/Doku Philip Drangmeister, Xenia Kalinitchenko für "Stern Crime: Der Alptraummann" (TVNOW/VOX/99pro media)
  • Beste Sportsendung Vendée Globe (ZDF)

Förderpreis:

  • Aminata Belli für "follow me.reports" (funk/ZDF)

Ehrenpreis der Stifter:

  • Hape Kerkeling


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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