"Die Jägerin – Riskante Sicherheit": Ein Mord, der Erinnerungen weckt
Staatsanwältin Judith Schrader (Nadja Uhl) kommt als "Die Jägerin" zurück. In ihrem dritten Film trifft sie unfreiwillig auf ihre Jugendliebe. Ein spannender Krimi, der sich von einige Fällen aus dem wahren Leben inspirieren lassen hat.
Erneut ist es ein Fall mit persönlichem Bezug, der die Staatsanwältin Judith Schrader (Nadja Uhl) in "Die Jägerin – Riskante Sicherheit" beschäftigt: In "Gegen die Angst" – damals noch ohne den Reihenzusatz im Titel – stellte sich Schrader 2019 einem arabischen Clan entgegen, der ihren Geliebten, einen verheirateten Polizisten, im Einsatz niedergeschossen hatte.
Die Zweifel wachsen
Im nunmehr dritten Teil muss sie mithilfe eines alten Freundes ihren Bruder aus den Fängen eines tschetschenischen Clans befreien. Der Film unter Regie von Ismail Sahin (Buch: Robert Hummel) ist nun erstmals im ZDF zu sehen.
Eine nächtliche Routineobservation durch Hauptkommissar Montag (Dirk Borchardt) und seine Kollegen (Malick Bauer, Altamasch Noor) endet in einer brenzligen Schießerei, in deren Folge einer der Einbrecher ins Berliner Bürgeramt vor ein Auto läuft und kurze Zeit später im Krankenhaus verstirbt. Die Spur der glücklicherweise unverletzten Polizisten führt zu dem Tschetschenen Usman Achmedow (Vedat Erincin), dessen Söhne bei einer Security-Firma arbeiten. Mehr noch: Einer der vorbestraften Männer, Adam Achmedow (Eugen Knecht), sitzt an der Pforte des Landeskriminalamts: "Ein vorbestrafter Gewaltkrimineller bewacht die Polizei", wundert sich Schrader. "Tja, Berlin", entgegnet Montag: "Die Stadt muss sparen."
Beim Besuch der fraglichen Security-Firma trifft Judith einen alten Bekannten: Matthias Stolze (Juergen Maurer) war ihre Jugendliebe, die verdächtigen Männer kennt er unter einem falschen Namen. Hatte er wirklich keinen Schimmer von ihrer wahren Identität? Nach einem Ausflug in die gemeinsame Vergangenheit wachsen Judiths Zweifel, und dann wird auch noch ihr Bruder (Patrick Güldenberg) entführt ...
Recherchen im Gerichtssaal
"Die Jägerin – Riskante Sicherheit" ist ein spannender Krimi, der das filmisch vielfachbearbeitete Thema der organisierten Kriminalität aus der doch eher ungewöhnlichen Perspektive einer Staatsanwältin erzählt. Inspirationen hat Drehbuchautor Robert Hummel, der schon die ersten beiden Filme verantwortete, aus erster Hand: Der 1970 geborene Schauspieler, Autor und Hörspielsprecher ist Schöffe am Berliner Landgericht. Bei seinen Recherchen im Gerichtssaal wurde er von Hauptdarstellerin Nadja Uhl begleitet: "Sie können sich denken, dass es nicht immer leicht ist, einer Verhandlung zu folgen, wo beispielsweise fünf mutmaßliche Vergewaltiger eines zwölfjährigen Mädchens lachen", erklärt die 51-Jährige im Interview: "Wenn man sich nicht versachlichen kann, muss man zu Hause bleiben. Die Emotion gehört in den Film."
Doch es ist nicht nur die gute Recherchegrundlage, die "Die Jägerin" auszeichnet: Hauptdarsteller Dirk Borchardt, selbst Sohn eines Kreuzberger Polizisten, gefällt vor allem die "zarte, unverblümte und humorvolle Berliner Direktheit" seiner Figur: "Ich glaube, gerade im OK-Bereich der Polizei ist Humor immer wieder ein gutes Ventil für die Abgründe, die sich dort manchmal auftun", erklärt der 54-Jährige im Interview. Dass der von ihm dargestellte Kommissar bei seinen Ermittlungen manchmal über die Stränge schlägt, ist für ihn kein Problem: Man sei einfach "ein wenig 'bigger than life'": "Da müssen wir uns nicht unbedingt immer an den Dienstweg halten."
Die Jägerin – Riskante Sicherheit – Mo. 20.11. – ZDF: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH